Prof. Dr. med. Nina Ditsch hat zum 1. Januar die neu eingerichtete Professur für Operative und Konservative Senologie an der Medizinischen Fakultät übernommen
Zum 1. Januar 2021 hat Prof. Dr. med. Nina Ditsch die neu eingerichtete Professur für Operative und Konservative Senologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg übernommen. Prof. Ditsch blickt auf eine langjährige Erfahrung im Bereich operativ-rekonstruktiver und systemtherapeutischer Versorgung von an Brustkrebs erkrankten Frauen und Männern mit dem besonderen Fokus auf Vererbung von Brustkrebs und anderen gynäkologischen Krebserkrankungen zurück. Im Brustkrebszentrums in Augsburg wird sie ihre Kompetenz gewinnbringend für betroffene Patienten und ihre Familien einbringen. Als geschäftsführende Oberärztin und Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe leitet sie das zertifizierte Brustzentrum des Universitätsklinikums Augsburg und wird es weiter ausbauen.
„Prof. Ditsch verfügt über umfangreiche Erfahrung in universitätsmedizinischen Strukturen, die sie in ihrer langjährigen Tätigkeit vor dem Wechsel an die Universität Augsburg sammeln konnte“, würdigt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel das herausragende Engagement der Senologin. „Frau Prof. Ditsch ist sowohl in der Patientenversorgung als auch in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der bösartigen Brusterkrankungen hervorragend aufgestellt und bringt moderne operative Behandlungsansätze mit nach Augsburg“ unterstreicht Medizindekanin Prof. Dr. Martina Kadmon die Freude über die Besetzung der Professur. „Beachtlich sind außerdem ihre jahrelangen und erfolgreichen Bemühungen um internationale und nationale Vernetzung im Bereich des vererbbaren Brust- und Eierstockkrebses. Daraus ergeben sich interessante Zukunftsperspektiven für den Standort Augsburg“, so Kadmon. Die Universitätsfrauenklinik bietet das komplette Leistungsspektrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit einem Schwerpunkt in der gynäkologischen Onkologie. Dazu gehört auch das zertifizierte Brustzentrum.
Aufbau und Vernetzung der onkologischen Forschung am Unikliniku
Neben der Erweiterung des Behandlungsangebots für Patientinnen mit Brustkrebs zielt die Professur auf onkologische Forschungsprojekte, die wieder der Patientenversorgung zugutekommen. Auch die Zusammenarbeit mit Grundlagenforschern ist auf der Agenda. Im Fokus steht insbesondere die Initiierung von grundlagenwissenschaftlichen Projekten im operativen Bereich und in der Hochrisikosituation des Brust- und Eierstockkrebs, so zum Beispiel die Untersuchung spezieller Eiweiße und Rezeptoren im Zellkern dieser Tumoren. Auch die Lehre der Studierenden im Modellstudiengang Medizin gestaltet Frau Prof. Ditsch maßgeblich mit. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, meine Expertise für den Aufbau der studentischen Lehre und die Betreuung der Studierenden am Universitätsklinikum Augsburg zu nutzen und zusammen mit einem hoch engagierten Team deutlich auszubauen und zu erweitern“, äußert sich Ditsch motiviert zu ihren neuen Aufgaben am Universitätsklinikum Augsburg.
Forschung zu Prognosemarkern und Therapieindividualisierung
Prof. Dr. Nina Ditsch beschäftigt sich seit Berufsbeginn mit der Planung und Durchführung klinischer Studien zum Brustkrebs und der Betreuung von Studienpatientinnen. Ihre klinischen Schwerpunkte liegen sowohl im operativen Bereich als auch in der Systemtherapie von Brust- und anderen gynäkologischen Tumoren. Die unter ihrer Beteiligung entwickelten Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie und prophylaktischen Maßnahmen genießen national wie international eine hohe Reputation. Mit ihren jüngsten Forschungen fokussierte sich Prof. Ditsch auf Prognosemarker beim Brust- und Eierstockkrebs mit dem Ziel der Therapieindividualisierung, insbesondere mit Fokus auf erblich belastete Risikopatientinnen. Für die individuelle Beratung und Betreuung dieser Patientinnen initiierte Ditsch am Universitätsklinikum Augsburg eine Spezialsprechstunde für erblichen Brust- und Eierstockkrebs. Ermöglicht wird diese durch eine enge Kooperation und Vernetzung etwa mit Forschern aus der Pathologie, dem Bereich Umwelt und Gesundheit, der plastischen Chirurgie sowie dem interdisziplinären onkologischen Forschungslabor.
Zur Person
Ihr Studium der Medizin absolvierte Prof. Dr. Nina Ditsch an der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, begleitet von Auslandsaufenthalten in der Schweiz, Kanada und den USA. Bereits in ihrer Promotionsschrift befasste sie sich mit der Bedeutung Cytokeratin (CK) 18-positiver Zellen im Knochenmark für die Prognose bei Mammakarzinom-Patientinnen. Diese Färbemarker können Hinweise für eine präzisere Prognoseeinschätzung geben. Mit dem Fokus auf Brusterkrankungen übernahm Ditsch bereits 2013 als zertifizierte Mamma-Senioroperateurin die Leitung des operativen Brustzentrums am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Campus Großhadern, und etablierte rekonstruktiv-plastische Eingriffe in der Mammakarzinom-Chirurgie. Ergänzend zu ihrer klinischen Tätigkeit wurde Prof. Ditsch im Jahr 2017 in die Leitlinienkommission der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) für den Bereich Mamma berufen.
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Die Augsburger Universitätsmedizin
…umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Seit dem Wintersemester 2019/20 bietet die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang an, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der im Endausbau 1.500 Studierenden legt.
Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), seit 2019 in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 19 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie auf höchstem Niveau. Jährlich werden über 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.