Die Lage am Universitätsklinikum Augsburg spitzt sich weiter zu. Stand Mittwoch Morgen (09.12.) müssen am Klinikum insgesamt 159 COVID-19-Patienten inklusive Verdachtsfälle versorgt werden. Davon werden 32 Patienten intensivmedizinisch versorgt, viele müssen invasiv bzw. nicht-invasiv beatmet werden. Weiter verschärft wurde die Lage durch COVID-Ausbrüche auf verschiedenen Nicht-COVID-Stationen mit unterschiedlichem Ausmaß. Die betroffenen Patienten wurden auf COVID-Stationen umverlegt. „Die Situation ist extrem angespannt“, sagt Oberarzt Dr. Oliver Spring.
Deshalb hat der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Michael Beyer, mit sofortiger Wirkung einen Aufnahmestopp für alle elektiven stationären Patienten sowie ambulante Eingriffe verhängt. Die Behandlung von Tumorpatienten operativ sowie konservativ ist von dieser Regelung ausgenommen. „Nur so können wir dafür Sorge tragen, dass insbesondere unsere Intensivkapazitäten sowie auch die Bettenkapazitäten in den COVID-Normalstationsbereichen nicht überstrapaziert werden“, sagt Beyer, der sich heute mit einem dringenden Appell an alle Klinik-Direktoren wandte.
Der Intensivmediziner Dr. Spring verweist noch einmal darauf, dass die meisten Verläufe der intensivmedizinisch versorgten COVID-19-Patienten schwer sind. „Wir haben deutlich mehr junge Patienten im Vergleich zur ersten Welle, die heute um ihr Leben kämpfen“, betont Spring. „Sie sind um die 30, um die 40, haben keinerlei Vorerkrankung und führen diesen Kampf manchmal auch erfolglos.“
Auch die Lage der freien Intensivbetten in den Krankenhäusern der Landkreise wird immer kritischer. Viele Kliniken haben bereits jetzt keine freien Betten mehr oder das Personal, welches sich um Intensivpatienten kümmern kann.