Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 38,2 hat der Landkreis Neu-Ulm den Signalwert von 35 Fällen pro 100.000 Einwohner überschritten. Damit sind nach der aktuellen Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung weitere Maßnahmen zu ergreifen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Der Landkreis Neu-Ulm erlässt deshalb eine Allgemeinverfügung, die ab Dienstag, 13. Oktober 2020, in Kraft tritt. Diese sieht folgende Maßnahmen vor:
Bei privaten Feierlichkeiten in öffentlichen oder angemieteten geschlossenen Räumen wird die Teilnehmerzahl auf 50 Personen begrenzt.
Es gibt eine dringliche Empfehlung, dass in privaten Räumen keine Feierlichkeiten mit mehr als 25 Teilnehmern stattfinden sollen.
Die Zuschauerzahlen für bundesweite Sportveranstaltungen werden auf maximal 500 Personen oder 10 Prozent der Stadien- oder Hallenkapazität reduziert.
Die Allgemeinverfügung gilt vorerst eine Woche bis einschließlich 19.10.2020. In dieser Zeit wird das Infektionsgeschehen weiter genau beobachtet, um zu sehen, ob die Maßnahmen greifen oder bei weiteren steigenden Zahlen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Bis jetzt kam es zu keiner Bildung von Hot-Spots und das Infektionsgeschehen ist über den gesamten Landkreis verteilt. Die Neuinfektionen fanden zum größten Teil im privaten Bereich statt.
Bei den 35 Fällen pro 100.000 Einwohnern handelt es sich erst einmal vor allem um einen Signalwert. Wird dieser überschritten, besteht kein Anlass zur Beunruhigung. Die Landkreise sind ab dann angehalten, sich Gedanken zu machen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und ergriffen werden sollen, um das Infektionsgeschehen weiter einzudämmen. Viel entscheidender ist der Schwellenwert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Wird dieser überschritten, sieht die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung einige weitere Maßnahmen vor, die dann ergriffen werden sollen und zusätzliche Einschränkungen bedeuten.
„Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die neuen Maßnahmen“, sagt Landrat Thorsten Freudenberger. Zudem appelliert er an alle, sich an die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln zu halten. „Uns ist bewusst, dass die neuen Maßnahmen auch weitere Einschränkungen bedeuten“, sagt Freudenberger. „Im Sinne aller, bitte ich deshalb darum, die Maßnahmen zu akzeptieren, damit wir gemeinsam die 7-Tage-Inzidenz wieder senken können.“
Aktuelle Zahlen zum Coronavirus im Landkreis Neu-Ulm
Aktuell gemeldete bestätigte Fälle, die sich in Quarantäne befinden: 83
7-Tage-Inzidenz: 38,2 (in den letzten sieben
Tagen wurden 67 neue bestätigte Fälle gemeldet)
Gemeldete bestätigte Fälle gesamt: 894 (+ 23 im Vergleich zu Freitag, 09.10.20)
Davon aus der Quarantäne entlassen: 785 (+ 18 im Vergleich zu Freitag, 09.10.20)
Insgesamt verstorben: 26
Quarantäne für Schulklassen
Am Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium in Weißenhorn sind in der 11. Jahrgangsstufe vier bestätigte Fälle für das Coronavirus gemeldet worden. Hierbei handelt es sich um vier Schülerinnen und Schüler. Deshalb wurde am Samstag, 10. Oktober 2020, eine Reihentestung von allen Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe sowie Lehrerinnen und Lehrern, die in dieser Stufe unterrichten, veranlasst. Unterstützung bei der Entnahme der Abstriche gab es vom Bayerischen Roten Kreuz. Insgesamt wurden knapp 70 Schülerinnen und Schüler sowie rund 30 Lehrerinnen und Lehrer getestet. Die gesamte 11. Jahrgangsstufe befindet sich als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne. Ebenso 16 Lehrkräfte, die jeweils Kontakt mit einem der bestätigten Fälle hatten. Für die Klassen der 5. und 6. Jahrgangsstufen wird der Regelunterricht in der Schule weiter stattfinden. Die Klassen 7 bis 12 haben diese Woche
Distanzunterricht.
Neu in Quarantäne befinden sich zwei Schulklassen in Senden, da dort ein bestätigter Fall aufgetreten ist. Damit befinden sich aktuell sieben Schulklassen (Neu-Ulm und Senden) und die Jahrgangsstufe 11 des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums in Weißenhorn in Quarantäne. Ebenfalls noch in Quarantäne befindet sich eine Kindergartengruppe aus Neu-Ulm.