Start Nachrichten Kreis Augsburg: Bewertungskriterien als „Fahrradfreundlicher Landkreis in Bayern“ sind erfüllt

Kreis Augsburg: Bewertungskriterien als „Fahrradfreundlicher Landkreis in Bayern“ sind erfüllt

Als Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher
Kommunen in Bayern e.V. (AGFK) hat sich der Landkreis
Augsburg den kritischen Augen einer fachkundigen Bewertungskommission
gestellt. Die AGFK wurde mit dem Ziel gegründet, die
Radverkehrsförderung in den Mitgliedskommunen organisatorisch
fest zu verankern und deren Fahrradfreundlichkeit nach Erfüllung
besonderer Kriterien auszuzeichnen. Bei der Hauptbereisung
prüften Vertreter der Fraktionen im Bayerischen Landtag, der AGFK
Bayern, des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und
Verkehr und des Landesverbands Bayern des Allgemeinen Deutschen
Fahrrad-Clubs (ADFC), ob der Landkreis alle Bewertungskriterien
ordnungsgemäß erfüllt hat. Auch zahlreiche Kreisräte begleiteten
die Hauptbereisung und spiegelten damit den politischen
Willen wider, den Radverkehr in besonderem Maße zu fördern. Die
Bewertungskommission kam nach der Fahrradexkursion zu dem
Ergebnis, dass der Landkreis Augsburg aufgrund seiner vielfältigen
Aktivitäten auszeichnungswürdig ist. Damit wird dem Bayerischen
Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr vorgeschlagen,
dem Landkreis bei der zentralen Auszeichnungsveranstaltung
im Frühjahr 2021 den Titel „Fahrradfreundlicher Landkreis
in Bayern“ zu verleihen.
Bewertungskommission lobt das bisher Erreichte
„Für den Landkreis Augsburg stellt die Auszeichnung einen wichtigen
Meilenstein beim Thema Radverkehrsförderung dar. Wir wollen
uns mit diesem Etappensieg jedoch nicht begnügen, sondern
jetzt, nach Abschluss des Radverkehrskonzeptes, unsere Bemühungen in die zeitnahe Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen stecken“, betont Landrat
Martin Sailer. Bereits am 30. September wurde das Konzept vom ausführenden Planungsbüro
den Bürgermeistern und jeweiligen Ansprechpartnern in der Verwaltung vorgestellt. Denn für viele
der formulierten Maßnahmen ist der Landkreis nicht selbst zuständig. Aus diesem Grund möchte
der Landkreis die Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen weiter verstärken und
diese bei der Umsetzung der Maßnahmen nach Möglichkeit unterstützen.
Hauptrouten sollen im Winter regelmäßig geräumt werden
Die Exkursion im Rahmen der Hauptbereisung führte von Rommelsried über Agawang und Häder
nach Dinkelscherben. Dabei wurden markante Stellen im Radwegenetz begutachtet und diskutiert.
Positiv aufgefallen ist den AGFK-Prüfern die im Jahr 2019 fertiggestellte Radwegeverbindung
von Agawang nach Häder. Diese wurde als Alternative zum bislang nicht realisierbaren Radweg
entlang der Kreisstraße verwirklicht und vom Landkreis mitfinanziert. Einen letzten offenen
Punkt stellt das Thema Winterdienst dar: Aufgrund von Corona konnte die Thematik von der Verwaltung
nicht vollständig aufbereitet werden, sodass die notwendigen Unterlagen nachgereicht
werden. Hier steht der Landkreis vor der Aufgabe, den Winterdienst entlang der Kreisstraßen umzustrukturieren.
Mit einer Umverteilung der vorhandenen Kapazitäten vom gesamten Netz auf die
im Radverkehrskonzept erarbeiteten Hauptrouten soll dort eine regelmäßige Räumung angestrebt
werden. Dabei liegen besonders die Radwege zu Schulen und Bahnhöfen im Fokus.
Radverkehrskonzept soll Alltagsradverkehr fördern
Das Radverkehrskonzept wurde in den Jahren 2018 und 2019 gemeinsam mit den Kommunen,
den angrenzenden Gebietskörperschaften und mit Bürgerbeteiligung entwickelt. Ziel des Konzepts
ist speziell die Förderung des Alltagsradverkehrs und damit die Vernetzung der Kommunen
untereinander sowie deren Einbindung in die Region. Dies spiegelt sich in der Kategorisierung des
erarbeiteten Netzes wider, das in Haupt- und Nebenrouten unterteilt ist und eine Gesamtstrecke
von knapp 750 km umfasst. Mittelfristiges Ziel ist die Erhöhung des Radverkehrsanteils am Modal-
Split im Landkreis von aktuell 18 Prozent auf 23 Prozent innerhalb der nächsten sieben Jahre.
„Innerhalb der letzten zwei Jahre haben wir nicht nur wegweisende Beschlüsse in den politischen
Gremien gefasst, sondern auch das Radverkehrskonzept abschließen können“, erläutert der Radverkehrsbeauftragte
Jonas Fricke.