Der Bodensee und das Allgäu sind in jedem Jahr beliebte Urlaubsdestinationen und heuer aufgrund von Corona noch gefragter als sonst. Für die Gewerbetreibenden, die Hotellerie- und Gastronomiebetriebe ist dies gut, können diese nun einen Teil der Ausfälle während des Lockdowns kompensieren. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite der Medaille: „Geht man derzeit über die Lindauer Insel, so hat man den Eindruck, es gäbe kein Corona.“ Landrat Elmar Stegmann ist besorgt: „Hatten wir in den vergangenen Wochen lediglich Einzelfälle, so entwickeln sich derzeit leider wieder Infektionsgeschehen – in unseren Nachbarlandkreisen, aber auch bei uns.“ Parallel dazu häufen sich beim Landratsamt Lindau Beschwerden, weil die Schutzregeln in vielen Bereichen nicht oder nicht mehr konsequent eingehalten werden. Das Landratsamt Lindau hat deshalb die betroffenen Gemeinden angeschrieben mit der Aufforderung, auf alle Gewerbetreibenden, Hotellerie- und Gastronomiebetriebe zuzugehen, an deren Verantwortungsbewusstsein zu appellieren und auch darauf hinzuweisen, dass vor dem aktuellen Infektionsgeschehen Bußgelder konsequent verhängt werden. In diesem Bereich beträgt das Bußgeld in der Regel 5.000 Euro.
„Der Kampf gegen das Virus ist noch nicht vorbei und die Schutz- und Hygieneregeln sind der Preis für die relative Normalität in unserem Leben“, erklärt Stegmann. Aber gerade diese Regeln werden oftmals nicht mehr konsequent eingehalten. Immer wieder werden insbesondere Verstöße gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und zum Einhalten des vorgegebenen Mindestabstands von 1,5 Meter angezeigt, in Gaststätten werden vielerorts keine Personendaten mehr erfasst. „Wir müssen gemeinsam mit allen Mitteln versuchen, ein erneutes Aufflammen oder sogar das Entstehen eines Hotspots im Landkreis Lindau zu verhindern“, wendet sich der Landrat an die Betreiber. „Sie müssen die Coronaregeln befolgen und dies auch von Ihren Kunden und Gästen verlangen!“
Landrat Elmar Stegmann befürchtet, dass ein zweiter Lockdown sogar noch härter ausfallen könnte als der bereits erlebte. Da die Dunkelziffer nicht bekannt ist und wie viele Menschen erkrankt sind, ohne es zu merken, kann ein Infektionsgeschehen schnell eine Größe erreichen, die drastische Maßnahmen erfordert. Die Konsequenzen auch für die Wirtschaft, das Gesundheitswesen und insbesondere für diejenigen, die besonderen Schutz brauchen, sind bekannt. Deshalb spricht Landrat Elmar Stegmann zu Beginn der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg einen eindringlichen Appell an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis sowie an die Gäste: „Leichtsinn schadet uns und anderen. Lassen Sie uns wieder gemeinsam Verantwortung übernehmen, damit wir keinen weiteren Lockdown erleben müssen.“