Am Donnerstag, den 23.07.2020, gegen 10:40 Uhr, sollte ein PKW-Fahrer, der soeben von dem Parkplatz eines Supermarkts losfuhr, einer Verkehrskontrolle unterzogen werden. Als der 33-Jährige die Beamten bemerkte, fuhr er jedoch sofort mit quietschenden Reifen vom Parkplatz und entfernte sich mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit.
Während der anschließenden Flucht gefährdete der 33-Jährige wiederholt andere Verkehrsteilnehmer, missachtete rote Ampeln, sowie Einbahnstraßen und raste selbst durch Tempo 30 Zonen mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h. Hierbei wurden nicht nur andere PKW-Fahrer, sondern auch Radfahrer und Fußgänger, u.a. eine Gruppe von Kindergartenkindern, enorm gefährdet. Mehr als einmal war es nur der guten Reaktion der anderen Verkehrsteilnehmer zu verdanken, dass es nicht zum Unfall kam.
Nach diesen rücksichtslosen Fahrmanövern fuhr der Mann im Bereich der Salomon-Idler-Straße plötzlich von der Straße auf einen, durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn abgetrennten, Geh- und Radweg, während die Beamten ihm parallel auf der danebenliegenden Fahrbahn folgten und noch versuchten die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen. Selbst als zwei Fußgänger sich nur noch knapp vor dem Mann retten konnten, hielt dieser noch immer nicht an, sondern fuhr in eine unübersichtliche Kurve des Gehwegs ein. Ein 21-jähriger Fahrradfahrer, der dem Beschuldigten in diesem Moment entgegenkam, wurde hierbei frontal von dem PKW erfasst und mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe und anschließend über die Motorhaube geschleudert.
Hier endete die Fahrt des 33-Jährigen und er konnte von den Beamten vorläufig festgenommen werden. Der 21-jährige Radfahrer wurde u.a. aufgrund der Kopfverletzungen durch den Rettungsdienst ins Uniklinikum Augsburg gebracht, wo er zur Beobachtung über Nacht stationär aufgenommen wurde.
Bei der anschließenden Überprüfung des Mannes und des Fahrzeugs zeigten sich sogleich die Beweggründe für seine gewissenlose Flucht. Kurz vor seiner Festnahme hatte der Mann, welcher auch nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist, eine Dose aus dem Fahrzeug geworfen. In dieser befanden sich Betäubungsmittel. In seinem Fahrzeug konnten neben mehreren Waffen (geladene Schreckschusswaffe und Messer) auch Utensilien aufgefunden werden, die auf einen Handel mit Betäubungsmitteln hindeuten.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ die zuständige Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Augsburg gegen den Beschuldigten einen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachtes des vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, des verbotenen Kraftfahrzeugrennens, der vorsätzlichen Körperverletzung, des vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln und des vorsätzlichen unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe. Der Haftbefehl wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Die Polizei bittet nun dringend Zeugen, insbesondere Verkehrsteilnehmer, die durch den Mann gefährdet wurden, sich zu melden:
Wer war am Donnerstag, den 23.07.2020 zwischen 10.40-11.00 Uhr im oben genannten Bereich unterwegs und konnte den lilafarbenen Honda Civic beobachten oder wurde sogar durch diesen gefährdet?
Zeugen und Geschädigte werden gebeten sich mit der Verkehrspolizei Augsburg in Verbindung zu setzen: 0821/323-2010.