Rund 2000 Memmingerinnen und Memminger werden in den kommenden Tagen Post von Oberbürgermeister Jan Rothenbacher bekommen. Im Brief stecken ein Fragebogen und die Bitte um Teilnahme an einer Umfrage. Es geht darum, das durchschnittliche Mietpreisniveau im Stadtgebiet zu ermitteln.
Der Grund: Um die aktuell angemessene Höhe der Unterkunftskosten für Bürgergeld- und Sozialhilfeempfänger festlegen zu können, muss bekannt sein, wie hoch die Mietpreise in Memmingen derzeit sind. „Wir befragen die Wohnungsbaugenossenschaften und werten Daten der Stadt aus, die ja auch Wohnungen vermietet. Zudem brauchen wir auch Informationen über den privaten Wohnungsmarkt“, erläutert Jörg Haldenmayr, Referatsleiter Familie, Jugend und Soziales der Stadt Memmingen.
Um die Mietpreise der privaten Vermieter ausfindig zu machen, bittet die Stadt um eine freiwillige Teilnahme an der Umfrage. „Der Vermieter bleibt anonym und auch die Adresse der vermieteten Wohnung wird nicht erfragt“, betont die Leiterin des Amtes für Soziale Leistungen Mara Leising. „Wir hoffen auf einen guten Rücklauf bei den Fragebögen, um eine möglichst breite Datenbasis zu bekommen.“ Erfragt wird die Höhe von Kaltmiete und Nebenkosten.
Angeschrieben werden „vermutete Vermieter“, erklärt Leising das Verfahren. Die Kontaktdaten stammen von den Stadtwerken als kommunalem Wasserversorger, denn der Wasserverbrauch wird mit den Eigentümern von Immobilien abgerechnet. „Über den Verbrauch und weitere Kriterien kann man auf potenzielle Vermieter schließen. Das Verfahren ist datenschutzrechtlich eingehend geprüft“, betont die Amtsleiterin. Ausgewertet werden die Daten von dem Hamburger Unternehmen Analyse & Konzepte immo.consult GmbH, das für viele Kommunen in Deutschland bereits Mietwerterhebungen organisiert hat.