Landkreis Unterallgäu

Das Hochwasser im vergangenen Jahr sorgte für viel Müll

 — © Stefanie Vögele/Landratsamt Unterallgäu
Stefanie Vögele/Landratsamt Unterallgäu

Das Hochwasser und die guten Vegetationsbedingungen im vergangenen Jahr haben im Unterallgäu zu Abfällen auf Rekordniveau geführt. Insgesamt 90.552 Tonnen Abfälle wurden laut Edgar Putz, Leiter der Unterallgäuer Abfallwirtschaft, 2024 im Landkreis gesammelt. „Das ist ein absoluter Höchstwert“, betonte Putz mit Blick auf das ungewöhnlich hohe Müllaufkommen. Pro Einwohner fielen 558 Kilogramm Abfälle an und damit 63,7 Kilogramm mehr als im Jahr zuvor. Der Leiter der Abfallwirtschaft zog im Umweltausschuss des Unterallgäuer Kreistags Bilanz. Die großen Abfallmengen seien nicht schön, aber gut erklärbar, sagte Landrat Alex Eder.
Zwei Drittel der gesammelten Abfälle waren Wertstoffe wie Gartenabfälle, Biomüll, Altholz oder Leichtverpackungen (56.924 Tonnen ohne Schlacke und Schrott aus der Müllverbrennung beziehungsweise 393,7 Kilo pro Kopf). Ein Drittel war sogenannter Abfall zur Beseitigung, also Müll, der im Müllheizkraftwerk in Weißenhorn verbrannt oder auf einer Deponie abgelagert wurde (27.963 Tonnen, 203,2 Kilo pro Kopf).
Ursache für die gestiegenen Abfallmengen bei den Wertstoffen war zum einen das Hochwasser im Juni vergangenen Jahres. Nachdem dieses im Unterallgäu für Verwüstung gesorgt hatte, wurden aus den überfluteten Häusern viele unbrauchbar gewordene Regale, Schränke, Kühlschränke oder Waschmaschinen entsorgt. Zum anderen wirkte sich das starke Wachstum im vergangenen Jahr aus und sorgte für zahlreiche Gartenabfälle und volle Biotonnen, in denen zum Beispiel das viele Fallobst entsorgt wurde.
Aufgrund des Hochwassers stieg die erfasste Altholzmenge um 711 auf 4.232 Tonnen oder 27,8 Kilogramm pro Einwohner. Die gesammelte Schrottmenge nahm um 205 Tonnen zu. Insgesamt fielen 1.226 Tonnen beziehungsweise 8,1 Kilo Schrott pro Einwohner ein. Auch deutlich mehr Elektro- und Elektronikaltgeräten landeten mit zusätzlichen 216 Tonnen in der Wertstoffsammlung. Insgesamt waren es 1.142 Tonnen oder 7,5 Kilo Geräte pro Einwohner.
Die guten Bedingungen im vergangenen Jahr sorgten dafür, dass die Grüngutmenge um 4.992 auf 23.126 Tonnen beziehungsweise 151,9 Kilo pro Einwohner stieg. „Das ist die höchste Menge, die wir bisher erfasst haben“, sagte Putz. Die Biomüllmenge verzeichnete eine Zunahme um 361 Tonnen. Insgesamt wurden 5.871 Tonnen beziehungsweise 38,6 Kilo Biomüll pro Kopf erfasst.
Mit einer Verwertungsquote von 77 Prozent wurde der Großteil der Abfälle verwertet. Der Rest wurde weitgehend verbrannt. Übrig blieben 1.817 Tonnen, die auf Deponien entsorgt wurden. Dabei handelte es sich neben Gipskarton oder künstlichen Mineralfasern vor allem um Asbest. Von vielen Häusern werden derzeit laut Putz Fassadenplatten aus diesem Material entfernt und entsorgt.

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