Ein verheerender Asteroideneinschlag in Mexiko, intensiver Vulkanismus in Indien, weltweites Massenaussterben an der Kreide/Tertiär-Grenze: was haben diese katastrophalen Ereignisse, die vor etwa 66 Millionen Jahren in fernen Regionen stattfanden, mit der Geologie in Bayern zu tun?
Diese Frage erläutert Dr. Roland Eichhorn, Leitender Regierungsdirektor des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt (LfU), bei der offiziellen Übergabe des Bohrkerns der „bayerischen“ Kreide/Tertiär-Grenze zur dauerhaften Ausstellung im RiesKraterMuseum in Nördlingen. „Es waren gleich zwei Katastrophen, die die Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren ereilten: ein Asteroideneinschlag in Mexiko und gewaltige Vulkanausbrüche in Indien. Bayerns heutiger Fundort trug dazu bei, dieses Rätsel zu lösen, indem er versteinerte Meeresablagerungen mit Spuren beider Ereignisse enthielt.“
Die geologischen Untersuchungen, die von den Experten des LfU über zwei Jahre durchgeführt wurden, enthüllten in einer nahezu senkrechten Steilwand in 1200 Metern Höhe versteinerte Spuren des Dino-Killers. Diese Spuren umfassen eine winzige weiße Ablagerungsschicht mit Asteroidenstaub sowie dünne Lagen mit vulkanischem Staub. Der Fundort im Lattengebirge befand sich vor 66 Millionen Jahren tief unter Wasser an einer speziellen Stelle auf dem Erdball, genau zwischen Mexiko und Indien. Die versteinerten Meeresablagerungen blieben bis heute erhalten und bieten somit einen einzigartigen Einblick in die Ereignisse, die zum größten Massenaussterben der Erdgeschichte führten.
Prof. Dr. Stefan Hölzl, Leiter des RiesKraterMuseums in Nördlingen, freut sich außerordentlich darüber, dass der Bohrkern nun seine Heimat in Nördlingen gefunden hat. „Ohne diese Katastrophen, die vor etwa 66 Millionen Jahren den Siegeszug der Säugetiere eingeläutet haben, gäbe es wohl kein menschliches Leben auf der Erde. Mit diesem Bohrkern können wir nun zeigen, dass diese Ereignisse auch in Bayern ihre Spuren hinterlassen haben“, erklärt Prof. Dr. Hölzl mit sichtlichem Stolz darauf, dass dieses außergewöhnliche Fundstück nun im RiesKraterMuseum in Nördlingen ausgestellt werden kann.
Auch Oberbürgermeister David Wittner zeigt sich äußerst erfreut über, dass das neue Ausstellungsstück im RiesKraterMuseum. bestaunt werden kann.
(Bildquelle: Helena Ot)