Start Nachrichten Augsburg: Klettern mit Krebs

Augsburg: Klettern mit Krebs

 Bild: Ulrich Wirth/Universitätsklinikum Augsburg

Sporttherapeutin Christina Schuster nimmt junge Krebspatienten der Universitätskinderklinik mit zum Klettern. Es geht um Kraft und Lebensfreude. Das Netzwerk Active Onco Kids macht dies möglich.

Von Ines Lehmann | Wenn Sporttherapeutin Christina Schuster am Samstag mit „ihren“ Kindern in die Kletterhalle geht, ist das zunächst nichts Besonderes. Wenn man aber genauer hinschaut, dann vielleicht doch. Denn die Kinder sind Patienten und Patientinnen der Onkologie der Kinderklinik Augsburg | Mutter-Kind-Zentrum Schwaben am UKA und haben teilweise schwere Wochen und Monate hinter sich. So verschieden und individuell die Geschichten sind, eines eint die jungen Patienten: Durch die Chemotherapien, teilweise in Hochdosis verabreicht, fehlt ihnen häufig die Kraft in ihren kleinen Körpern.

 

„Es gibt Studien, die die positive Wirkung von Sport beim Kampf gegen Brust-, Darm- und Prostatakrebs bei Erwachsenen belegt“, erklärt Schuster, die seit dreieinhalb Jahren als Sporttherapeutin in der Unikinderklinik arbeitet. „Für Kinder wurde das durch Studien so noch nicht nachgewiesen“, erklärt die 39-Jährige. Deshalb übernähmen deutsche Krankenkassen auch nicht die Kosten für eine Sporttherapie oder nur in absoluten Ausnahmefällen. „Aber wir beobachten, dass auch bei Kindern der Sport während der Therapie unterstützen und stärken kann“, so Schuster weiter. Der Verein Glühwürmchen e.V. finanziert die Sporttherapie im Schwäbischen Kinderkrebszentrum, die den Kindern wieder mehr Kraft und Lebensfreude bringen soll.

 

Zudem haben sich die Sporttherapeuten der Kliniken und Krankenhäuser im Netzwerk Active Onco Kids zusammengefunden, um Familien zu beraten und zu unterstützen, deren krebskranke Kinder durch die Erkrankung häufig körperlich eingeschränkt sind. Am Samstag, 23. Juli, wird zwischen 10 und 15 Uhr das erste Mal in der Kletterhalle des DAV an der Sportanlage Süd geklettert. „Ich hoffe vor allem, dass die Kids Spaß dabei haben und wir das Projekt fortsetzen können“, sagt Sporttherapeutin Schuster.

 

Das Universitätsklinikum Augsburg

Forschungsschwerpunkte der Universitätsmedizin sind Environmental Health Sciences (Umwelt und Gesundheit) und Medical Information Sciences (Medizinische Informatik) mit einer Verbindung zu den klinischen Profilzentren Tumormedizin, Gefäßmedizin und Allergologie. Im Endausbau werden in Augsburg jährlich 1.500 Medizinstudierende ausgebildet und 100 Professoren lehren. Neben dem Auftrag für Forschung und Lehre wird das UKA weiterhin seinem Anspruch auf die beste medizinische Versorgung der Bevölkerung gerecht werden. Mit den tagesklinischen Plätzen stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 18 Zentren stellen Diagnose und Therapie in nahezu allen medizinischen Fachdisziplinen sicher. Ein Kooperationsvertrag zwischen der Universität und den Bezirkskliniken Schwaben garantiert Forschung, Lehre und Krankenversorgung auch für die Fachrichtungen Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Psychosomatische Medizin. Am UKA werden jährlich rund 250.000 ambulante und stationäre Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte Notaufnahme der Bundesrepublik. Jedes Jahr erblicken hier mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.

Mehr Informationen über das Universitätsklinikum Augsburg gibt es im Internet auf www.uk-augsburg.de.