Der FC Memmingen kommt in der Fußball-Bayernliga nach der Winterpause trotz aller Anstrengungen, auch in personeller Sicht, nicht in Tritt. Mit einer 0:3 (0:1) Niederlage beim TSV 1860 München II auf dem Kunstrasenplatz in Gilching erlitten die Wieder-Aufstiegshoffnungen den nächsten herben Dämpfer.
Mit Luis Sailer Fidalgo (21) konnte Trainer Stephan Baierl überraschend ein neues Gesicht aufbieten und bescheinigte ihm bei seinem Debüt eine ordentliche Leistung. Der Außenverteidiger trainiert nach einem zweijährigen USA-Aufenthalt seit geraumer Zeit mit, hinterließ einen guten Eindruck und erhielt vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) die Spielberechtigung.
Optisch zwar überlegen, aber ohne Rotsünder Nikola Trjkula fehlte dem FCM eine ordnende Hand im Mittelfeld. Ardian Morina konnte zwar endlich sein Debüt feiern, blieb in der Halbzeitpause aber verletzt in der Kabine. Vorangegangen war ein Foulspiel an ihm, der Fuß schwoll dick an. Der Sturmhoffnung droht erneut eine längere Zwangspause.
Überhaupt läuft es für die Memminger nicht rund. Baierl reklamierte in der ersten Hälfte zweimal lautstark vermeintliche strafstoßwürdige Fouls und ein Sechziger-Handspiel im Strafraum. Schiedsrichter Sebastian Stadlmayr ermahnte Baierl für seinen lautstarken Prostest und räumte dabei ein, „dass die Elfer-Situationen zwar strittig“, aber für ihn eben nicht eindeutig genug waren. Baierl sah kurz darauf nach einem weiteren Reklamieren Gelb wie auch später auf der anderen Seite 1860-Trainer Frank Schmöller.
Unstrittig war der Strafstoßpfiff in der 76. Minute als Martin Dausch den agilen Samir Neziri an der Strafraumgrenze abräumte. Maxim Greßler verwandelte sicher zum 3:0 und entschied damit die Partie. Zuvor waren die Memminger schon einem frühen Rückstand hinterhergelaufen. Die Sechziger schlossen einen Konter durch Jeremie Zehetbauer erfolgreich ab (7.). Zehetbauer war auch mit dem zweiten Treffer erfolgreich, als die Gästeabwehr den Ball nicht herausbrachte und er einfach volley abzog (66.). Das sorgte für Freude beim Schmöller, der mit einem dezimierten Kader antrat: „Das Spiel heute war richtig geil.“
Große Ernüchterung dagegen auf der anderen Seite. Trotz Bemühen und Einsatz wurden gegen die massierte Abwehr der Junglöwen eigentlich keine ernsthaften Torchancen generiert. „Wir haben nach der Winterpause fünf Punkte liegen gelassen“, stellte Baierl nach diesem ernüchternden Nachmittag fest. Wenn es nächsten Samstag gegen Spitzenreiter SV Schalding/Heinig keine ergebnismäßige Trendwende gibt, findet der weitere Aufstiegskampf in dieser Saison ohne die Allgäuer statt.
TSV 1860 München II: Schmid – Kreuzpaintner (90.+1 Thönig), Sponer, Judge, Gresler – Bell, Feil, Cocic (80., Wach) – Brönauer, Zehetbauer (90.+1 Klose), Neziri (88. Beutel).
FC Memmingen: Werdich – Sailer Fidalgo, Konrad, Gräser, Remiger – Moser (73. Brugger), Dausch, Lutz (73. Mihajlovic), Bareis – Maier (64. Rupp), Morina (46. Fidan).
Tore: 1:0 (7.) Zehetbauer (7.), 2:0 (66.) Zehetbauer, 3:0 (76.) Gresler (Foulelfmeter). – Schiedsrichter: Stadlmayr (Donaumünster). – Gelbe Karten: Gresler, Neziri – Lutz. – Zuschauer: 95 (in Gilching).