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EV Lindau: Interview mit Bernd Wucher

Bernd Wucher, sportlicher Direktor der Lindauer Islanders

Das Einzige, was gefehlt hat, war die Kontinuität der jungen Mannschaft“

Eine positive Bilanz hat Bernd Wucher als 1. Vorsitzender der EV Lindau Islanders in einer ersten Bilanz der abgelaufenen Oberliga-Saison gezogen. „Wir sind voll im Soll“, sagte Wucher in einem Interview für den EVL-Presseservice. „Mit der Qualifikation fürs Playoff-Viertelfinale sind wir absolut zufrieden. Man hat sportlich gesehen, welches Potential im Team steckt.“ Das Oberliga-Team der EV Lindau Islanders war am vergangenen Wochenende im Viertelfinale des Playoffs gegen die Selber Wölfen ausgeschieden.

In einem Rückblick auf die Saison sagte Wucher weiter: „In der Hauptrunde gingen leider immer wieder Spiele knapp verloren. Aber wir hatten auch einige Spiele, die überraschend gewonnen wurden. Das Einzige, was gefehlt hat, war die Kontinuität bei einer solch jungen Mannschaft wie beim EVL.“

Das Interview mit Bernd Wucher im Wortlaut:

EVL: Die Saison ist vorbei. Wie fällt Ihre sportliche Bilanz nach der wohl ungewöhnlichsten Oberliga-Saison aller Zeiten aus?

Bernd Wucher: „Ich denke, wir sind voll im Soll: Mit der Qualifikation fürs Playoff-Viertelfinale sind wir absolut zufrieden. Man hat sportlich gesehen, welches Potential im Team steckt.

EVL: Spiegelt die Playoff-Serie gegen Selb nicht fast exakt die komplette Saison wider? Man war – abgesehen von Spiel drei – immer nah dran, den Favoriten zu schlagen oder die direkte Qualifikation für die Playoffs zu schaffen, am Ende wurde beide Male der Erfolg hauchdünn verpasst?

Bernd Wucher: „Ich denke, man kann eine Playoff-Serie nicht mit solch einer Saison vergleichen. Man muss hier berücksichtigen, dass wir mit Selb eine Mannschaft als Gegner im Viertelfinale hatten, die eine extreme Qualität im Kader hatte. In der Hauptrunde gingen leider immer wieder Spiele knapp verloren. Aber wir hatten auch einige Spiele, die überraschend gewonnen wurden. Das Einzige, was gefehlt hat, war die Kontinuität bei einer solch jungen Mannschaft wie beim EVL.“

EVL: Und wie fällt die wirtschaftliche Bilanz aus?

Bernd Wucher: „Nach dem momentanen Stand der Dinge könnten wir zumindest eine schwarze Null schreiben. Das ist aber wirklich nur unseren treuen und loyalen Sponsoren und unserem SpradeTV Team und den Zuschauern zu verdanken.

EVL: Von außen schien es so, als seien die Oberliga-Vereine vor dem COVID-19-Hintergrund näher zusammengerückt. Täuscht dieser Eindruck?

Bernd Wucher:Nein, das täuscht nicht. Durch viele Videokonferenzen, bei denen gerade bezüglich der Corona-Pandemie viele Anpassungen an den Spielbetrieb und die Organisation rund ums Stadion vorgenommen wurden, haben die Vereine mehr an einem Strang gezogen.

EVL: Welche Lehren kann man aus dieser Saison ziehen?

Bernd Wucher: „Wir als EV Lindau sehen uns mit dem Lindauer dualen Weg mehr als bestätigt. Neben dem Profisport Eishockey parallel für seine berufliche Zukunft zu sorgen, ist für den Spieler, wie auch für den Verein eine wichtige Erkenntnis für die Zukunft. Ich denke, das zweite Pandemie-Jahr – vorausgesetzt der Impffortschritt kommt nicht schnellwird noch schwieriger als das erste Jahr.

EVL: Was sind in Lindau die vordringlichsten Aufgaben in den nächsten Monaten?

Bernd Wucher:Für den EVL ist die dringlichste Aufgabe, den Nachwuchs weiter am Leben zu haltenund den Re-Start der Kids im Vereinssport mit On-Ice- und OfficeTraining zu ermöglichen und den Nachwuchs dazu zu begeistern. Parallel werden wir wieder versuchen, eine attraktive Mannschaft für die Oberliga 21/22 auf die Beine zu stellen.“

EVL: Stellen Sie sich vor, Sie hätten bei einer Fee drei Wünsche frei, wie würden die lauten?

Bernd Wucher:Leider wird nie eine Fee zu mir kommen (lacht). Aber falls ich mal im Traum von einer Fee Besuch bekommen würde, wünsche ich mir erstens, dass die Pandemie sofort endet, dass zweitens, die in der Pandemie wirtschaftlich und gesundheitlich betroffenen Menschen wieder Perspektiven bekommen und drittens, dass wir so schnell wie möglich wieder ohne Einschränkungen soziale Kontakte pflegen dürfen und unsere Kinder und Jugendlichen diese Corona-bedingten Ausnahmesituationen aus psychischer und sozialer Sicht gut verkraften.“

Bildquelle: Christian Flemming