Der Eissport in Lindau hat eine Zukunftsperspektive. Bei der gemeinsamen Sitzung von Finanz- und Bauausschuss im Sitzungssaal des Alten Rathauses am Dienstagabend (26. November) wurde quer durch alle Fraktionen und auch von Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons der klare politische Wille deutlich, eine Eissporthalle – unabhängig davon ob Sanierung der bestehenden Halle oder als Neubau – zu erhalten.
Konkretes Resultat der Sitzung ist die Ausarbeitung eines gemeinsamen Konzeptes zum Weiterbetrieb der Eissportarena zwischen der Verwaltung der Stadt Lindau und dem Förderverein Eissportarena als Vertreter der beiden Sportvereine Eiskunstlauf und des Eishockeys. Der einstimmig angenommene Beschluss lautet so: „Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Förderverein Eissportarena ein Konzept zum Weiterbetrieb der Eisportarena zu erarbeiten. Dieses Konzept, bei welchem die Kostenoptimierung für die kommende Jahren ein wesentlicher Bestandteil sein soll, ist so zu gestalten, dass ein Weiterbetrieb für die nächsten Jahre bis zum konkreten Vorliegen eines Finanzierungskonzept für ein neues Eisstadion vorliegt“.
Bernd Wucher, dem als Sprecher für Förderverein, Eiskunstlaufverein und Eishockeyverein EV Lindau Islanders Rederecht eingeräumt wurde, zeigt sich ebenso wie die zahlreich erschienenen Kinder, Jugendliche und Eissportfans erleichtert. „Das ist eine Basis, auf die sich für die kommenden Jahre aufbauen lässt“, kommentierte Wucher das Resultat. „Bemerkenswert ist insbesondere, dass der Beschluss einstimmig gefasst wurde. Der Eissport in Lindau, egal ob Schulsport- oder Breitensport, Nachwuchs oder Senioren, Eishockey oder Eiskunstlaufen, genießt die Unterstützung des Lindauer Stadtrats.“
Nach dem Sachstandbericht der Verwaltung, der in einigen Passagen auf Initiative von Patrick Meier, Vorsitzender des Förderverein Eissportarena noch einmal überarbeitet, wurde der politische Wille zum Erhalt der Eissporthalle mit ihren mehr als 68.000 Besuchern in allen Redebeiträgen deutlich. Angefangen von Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons gaben alle Fraktionen ein eindeutiges Bekenntnis zum Erhalt einer Eissporthalle aus. Große Hoffnungen ruhen dabei auf einem Studienprojekt der Hochschule Biberach, die sich auf Initiative von Patrick Meier mit der Frage beschäftigen, wie die Eissporthalle energetisch saniert werden kann. Die Ergebnisse werden im März 2025 erwartet. Gleichzeitig wurde aber auch von mehreren Sprechern mit Verweis auf den Konsolidierungsprozess der Stadt angesichts der angespannten Finanzlage eine langfristige Lösung in Gestalt eines Neubaus an anderer Stelle zur Optimierung der Kosten angemahnt.
Schon vor dem Rathaus hatten sich rund 250 Interessierte eingefunden und ein klares und deutliches Statement der Lindauer Eissportgemeinde abgegeben. Mit dabei war nicht nur ein Großteil des Oberliga-Kaders und des Trainers-Teams, mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus der Nachwuchsabteilung der EV Lindau Islanders sowie Vertreter des Eiskunstlauf-Vereins und weitere Eissport-Begeisterte. Das Thema weckte so großes Interesse, dass nicht alle in den Sitzungssaal eingelassen werden konnten.
Bildquelle: Wolfgang Harder