Nach einer torreichen und für den Zuschauer durchaus unterhaltsamen Partie gewinnt der EHC Königsbrunn verdient sein Heimspiel gegen die „Wild Lions“ des ERSC Amberg. Mit viel Biss und Leidenschaft erkämpften sich die Brunnenstädter den Sieg und sichern sich den vierten Tabellenrang.
Nach den vielen Ausfällen der vergangenen Begegnungen kehrten mit Peter Brückner und Leon Hartl wieder zwei Routiniers in den Kader zurück. Im Tor stand von Beginn an Dave Blaschta, im letzten Drittel durfte dann Stefan Vajs sein Können zeigen.
Der EHC startete druckvoll und mit viel Zug nach vorne, von den Gästen war zunächst nicht viel zu sehen. Wie aus dem Nichts fiel dann aber das 0:1, Amberg lag nun vorne. Königsbrunn fand aber die passende Antwort, nur 18 Sekunden später traf Mika Reuter in Überzahl zum 1:1 Ausgleich. Er netzte seinen eigenen Rebound ins Amberger Tor ein. In der körperlich sehr intensiv geführten Partie legte Peter Brückner in der 13. Spielminute das 2:1 nach, per Direktabnahme zimmerte er die Scheibe ins Amberger Tor. Die Gäste suchten den schnellen Ausgleich, doch den nächsten Treffer markierte wieder der EHC. In der 16. Spielminute schaltete Mika Reuter am schnellsten und netzte nach Unordnung vor dem gegnerischen Tor die frei liegende Scheibe zum 3:1 ein. Nur eine Minute später wäre fast das 4:1 gefallen, doch der Pfosten verhinderte eine höhere Führung für Königsbrunn. Danach kassierte der EHC gleich zwei Treffer innerhalb von zwei Minuten nach individuellen Fehlern zum 3:3, was den Puls vom Königsbrunner Coach Bobby Linke wohl in ungeahnte Höhen trieb. In den letzten Spielen hatte es schon einige Doppelschläge gegen den EHC gegeben, bis zur ersten Pause fielen aber keine weiteren Treffer mehr.
Wie schon im ersten Drittel startete der EHC offensiv, musste dann aber in der 24. Spielminute das 3:4 hinnehmen. Die Tore fielen nun fast im Minutentakt, in der 26. Spielminute stand Toms Prokopovics goldrichtig und traf nach Scheibenverlust der Gäste zum 4:4, zwei Minuten später durfte sich auch Marco Sternheimer in die Torschützenliste eintragen. Bei einem schnellen Gegenstoß legte Tim Bullnheimer quer zu Sternheimer, der dann zur 5:4 Führung einnetzte. Die Freude währte aber nur kurz, denn nur eine Minute später glich Amberg durch den sträflich freistehenden Köbele zum 5:5 aus. In der 33. Spielminute hatte Mika Reuter seinen dritten Treffer auf dem Schläger, traf dabei aber nur die Latte. Eine Minute später konnte Ambergs Goalie einen platzierten Schuss von Marc Streicher nur prallen lassen, Marco Sternheimer setzte nach und schob zur 5:4 Führung für Königsbrunn ein. Mit der knappen Führung für den EHC ging es dann ein letztes Mal in die Kabinen.
Im Schlussabschnitt agierte Königsbrunn konzentrierter und verteidigte weiter leidenschaftlich. In der 52. Spielminute gerieten die Brunnenstädter in doppelte Unterzahl, Amberg konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Max Petzold fasste sich dann in der 55, Spielminute ein Herz und tankte sich durch die gegnerischen Reihen. Seinen ersten Schuss konnte der Amberger Goalie nur prallen lassen, den Rebound versenkte dann Petzold eiskalt und erhöhte auf 7:5. Amberg versuchte jetzt die Schlagzahl zu erhöhen, doch die Königsbrunner Defensive hielt dich. Erst knapp zwei Minuten vor Spielende konnten die Wild Lions den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers ziehen, die Partie war aber längst gelaufen und blieb bis zum Abpfiff ohne weitere Treffer.
Für jeden Trainer sind fünf Gegentore innerhalb 30 Spielminuten zum Haare raufen, Coach Bobby Linke war am Ende dann doch froh über den Sieg:
„Wir waren zu Beginn zwar die spielbestimmende Mannschaft, haben uns aber immer wieder durch individuelle Fehler in die Bredouille gebracht. Offensiv haben wir das heute sehr ordentlich gespielt, führen mit 3:1 und verbauen uns dann wieder das Spiel. Wir haben es dem Gegner durch kapitale Fehler viel zu leicht gemacht, Tore zu schießen. Das zweite Drittel war auch so, erst im Schlussabschnitt haben wir es besser gemacht. Wir haben dann den Goalie gewechselt, um ein Zeichen zu setzen und die Mannschaft wachzurütteln. Danach haben wir das besser gespielt, auch wenn Amberg dann nochmal alles auf eine Karte gesetzt hat, Mit Leidenschaft und Herzblut haben wir dann das Spiel gewonnen. Am Ende zählen die drei Punkte, darauf müssen wir aufbauen und unter der Woche gut trainieren.“
Tore: 0:1 Walkom (Plihal, Feder) (7.), 1:1 Reuter (Prokopovics, Streicher) (7.), 2:1 Brückner (Bullnheimer, Reuter) (13.), 3:1 Reuter (Sternheimer, Bullnheimer) (16.), 3:2 Walkom (Plihal, Silbermann) (17.), 3:3 Köbele (Plihal, Walkom) (18.), 3:4 Köbele (Plihal, Kübler) (24.), 4:4 Prokopovics (Stange, Baur) (26.), 5:4 Sternheimer (Bullnheimer, Reuter) (28.), 5:5 Köbele (Plihal) (29.), 6:5 Sternheimer (Streicher) (36.), 7:5 Petzold (F. Knopf, Riedl) (55.)
Strafminuten: EHC Königsbrunn 12
ERSC Amberg 12
Zuschauer: 462
Bild: Mika Tor.jpg Text dazu: Mika Reuter freut sich über seinen zweiten Treffer (im Bild links Marco Sternheimer und rechts daneben Mika Reuter in schwarz)
Fotograf: Dietmar Ziegler