Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge muss der EHC Königsbrunn an diesem Wochenende wieder punkten, um nicht den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren. Dabei geht es zuerst am Freitag ab 20 Uhr in heimischer Pharmpur EISARENA gegen die “River Rats“ des ESC Geretsried. Am Sonntag geht für die Brunnenstädter die Reise nach Miesbach, um sich ab 18 Uhr mit dem bayerischen Vizemeister ein weiteres Mal zu messen.
Gegen den auf dem dreizehnten Platz stehenden ESC Geretsried traf Königsbrunn Ende Oktober ein erstes Mal aufeinander. Damals hatte der EHC mit einem verdienten 4:1 Auswärtssieg das bessere Ende für sich. Allerdings taten sich die Brunnenstädter schwer gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner, der die Partie lange Zeit offenhielt. Im Hinspiel mussten die River Rats allerdings auch auf deren langjährigen Top-Scorer Ondrej Horvath verzichten, der sich zu Beginn der Saison eine Verletzung zuzog und dann wochenlang ausfiel. Danach stand er zwar wieder im Aufgebot, erzielte aber nach nun insgesamt 12 absolvierten Begegnungen gerade mal vier Treffer und bereitete drei weitere vor. Zuletzt fehlte er auch aufgrund einer Spieldauerstrafe im letzten Spiel gegen Ulm, das der ESC auswärts sehr deutlich mit 8:1 verlor. Der beste Scorer der River Rats ist Tyler Wiseman, der 31-jährige Kanadier holte sich in 18 Spielen 21 Scorerpunkte. Auch er stand verletzungsbedingt im Hinspiel gegen Königsbrunn nicht mit im Aufgebot. Geretsried ist eine Mannschaft, gegen die sich der EHC immer schwertat und ist aktuell kaum einzuschätzen. Dennoch ist Königsbrunn in der Partie gegen die River Rats klarer Favorit und zum Siegen verdammt, denn schon am Sonntag geht es gegen einen direkten Konkurrenten, der gerade einen Lauf hat und nur sehr schwer zu schlagen sein wird.
Dann kommt es auswärts zum zweiten Kräftemessen mit dem TEV Miesbach, der im Hinspiel Königsbrunn mit 3:2 nach Verlängerung niederringen und zwei Punkte entführen konnte. Die Oberbayern stehen Dank zuletzt guter Leistungen aktuell auf dem dritten Tabellenplatz, gegen den EHC soll ein weiterer Sieg her. Im Dezember leistete sich der TEV zwar einen 4:7 Ausrutscher in Schweinfurt, präsentierte sich dafür aber auch im zweiten Aufeinandertreffen mit dem scheinbar übermächtigen Tabellenprimus Erding erneut als Favoritenschreck und gewann mit 8:4. Miesbach ist vom Kader her breit aufgestellt und hat sehr viel Qualität im Aufgebot. Top-Scorer der Mannschaft sind die beiden Kontingentspieler, auf Platz eins steht der 36-jährige Kanadier Patrick Asselin, der sich in gerade mal 18 Partien bärenstarke 44 Scorerpunkte erspielte. Den zweiten Rang belegt mit 27 Punkten aus 22 Begegnungen der 32-jährigen Tscheche Bohumil Slavicek, aber auch neben den beiden Stars ist Miesbach stark bestückt und in allen Reihen gut aufgestellt. Mit Christian Neuert steht seit Ende November ein weiteres Pfund in den Reihen des TEV. Im Schnitt kommt er auf zwei Punkte pro Spiel und stand letztes Jahr noch in den Reihen des EHC Waldkraiburg. Der 31-jährige Center war lange Zeit Profi und kann auf 339 Spiele in der DEL und DEL 2 zurückblicken. Miesbach wird in den Play-offs wohl ein gewaltiges Wort mitreden und ist zu Hause eine Macht. In den letzten Jahren gab es für Königsbrunn bei den Oberbayern kaum etwas zu holen, der TEV ist im Spiel am Sonntag favorisiert.
Der EHC hat die letzten beiden Spiele verloren und belegt gerade den fünften Tabellenplatz. Die Niederlagen waren knapp, schmerzen aber sehr, da nun wertvolle Punkte im Kampf um die ersten Plätze verschenkt wurden. Am Freitag erwartet EHC-Coach Bobby Linke eine Reaktion der Mannschaft: „Nach den letzten Spielen müssen wir wieder ein anderes Gesicht zeigen. Einstellung, Laufbereitschaft und Kampf um jeden Zentimeter auf dem Eis haben wir vermissen lassen. Spielerisch sind wir zwar immer in der Lage, Lösungen zu finden, aber ohne die Bereitschaft hart zu arbeiten, wird es schwer. Wir haben zuletzt über gewisse Dinge gesprochen, ich erwarte am Freitag ein anderes Auftreten. Bis auf Häckelsmiller sind wir nahezu komplett und wollen früh Zugriff auf den Gegner bekommen. Am Sonntag wird es sehr schwer werden und entscheidend sein, wie weit wir die Offensive von Miesbach in den Griff bekommen können. Da braucht es einen taktischen Plan, um Punkte entführen zu können.“