„Der neue Name ist cool“
Aus dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Ursberg wurde im Herbst 2022 die Katharinen-Schule – Jetzt gab es erstmals nach der Corona-Pandemie wieder ein Schulfest
Rege Betriebsamkeit und große Vorfreude: So hat die stellvertretende Schulleiterin der Ursberger Katharinen-Schule Katrin Scheler die Woche vor dem großen Schulfest erlebt. „Aufgrund der Corona-Pandemie konnten wir vier Jahre nicht feiern, viele unserer Schülerinnen und Schüler haben noch kein Schulfest bei uns erlebt. Deshalb hat man gemerkt, dass alle gespannt waren und sich sehr darauf gefreut haben“, so Scheler. Besonders war das Fest auch deshalb, weil es erstmals unter dem neuen Namen der Schule gefeiert wurde. Aus dem „Sonderpädagogischen Förderzentrum Ursberg“ wurde im vergangenen Herbst offiziell die „Katharinen-Schule“, benannt nach Katharina von Alexandrien*.
„Der Name ist cool“, findet eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die für das Sommerfest passenderweise einen Kathreintanz einstudiert hat. Lehrer- und Schülerschaft haben sich intensiv mit ihrer neuen Schulpatronin beschäftigt. Eine Ausstellung zeigte Bilder, in denen Schülerinnen und Schüler die heilige Katharina nach ihren Vorstellungen gemalt haben. Und es gab selbstgezüchtete Katharinenblumen, weißes Leinkraut, zu kaufen. „Es ist gut, dass die Schule einen so schönen Namen bekommen hat“, sagt auch Rita Wipper, deren Tochter die erste Klasse besucht. Die frühere sehr funktionale Bezeichnung habe unter Umständen stigmatisierend gewirkt. Auch sie sei nicht vorurteilsfrei mit der Schule in Berührung bekommen. „Aber unsere Tochter bekommt hier die Zeit, die sie aufgrund ihres Handicaps benötigt, in kleinen Klassen und mit viel Ruhe und Zuwendung.“ Es gebe für sie nichts Schöneres als zu sehen, welche Erfolge ihre Tochter mache und wie zufrieden sie sei. „Der Schulname spielt dabei eine wichtige Rolle“, sagt Wipper, die auch anderen Eltern die Angst vor einem Förderzentrum nehmen möchte.
Obwohl das Fest dann wetterbedingt größtenteils im Schulhaus stattfinden musste, war die Stimmung in der Schulgemeinschaft bestens. „Wir lassen uns vom Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen“, sagte Schulleiterin Ulrike Egger bei der Eröffnung. Mit einem umfangreichen und vielfältigen Bühnenprogramm präsentierten sich in der Folge zahlreiche Schülerinnen und Schüler. Auch eine „Lehrercombo“ setzte einen musikalischen Akzent, im und teils vor dem Schulhaus gab es Mitmachaktionen und Verkaufsstände. Für das leibliche Wohl sorgten der Elternbeirat und das Lehrerkollegium.
Die Katharinen-Schule
Die Katharinen-Schule Ursberg begleitet über 250 Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf im Lernen, der Sprache und dem Verhalten von der ersten bis zur neunten Klasse für Kinder und Jugendliche. Das Einzugsgebiet ist der südliche Landkreis Günzburg. An der Schule mit den Förderbereichen Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung können sie den Mittel- oder den Förderschulabschluss erwerben. Zusätzlich bietet die Katharinen-Schule einen Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) an Grund- und Mittelschulen sowie für Kinder, Eltern und Erzieherinnen und Erzieher an Kindertagesstätten. Im Rahmen des MSD arbeiten Sonderpädagogen in sechs Kooperationsklassen an Grund- und Mittelschulen sowie an der Grundschule Deisenhausen mit dem Schulprofil Inklusion, geben Rat in der Pädagogischen Beratungsstelle und betreiben die Schulvorbereitende Einrichtung „Marie Therese“ in Balzhausen. Weitere Informationen zur Katharinen-Schule findet ihr auf www.katharinen-schule.de
*Katharina von Alexandrien lebte im 3. und frühen 4. Jahrhundert und wird in der katholischen Kirche als Märtyrerin verehrt. Sie zählt zu den heiligen vierzehn Nothelfern und ist unter anderem Schutzpatronin der Schulen.
Bildunterschrift: Schulfest an der Katharinen-Schule: Ursbergs stv. Bürgermeister Anton Jeckle, stv. Schulleiterin Katrin Scheler, Generaloberin Sr. Katharina Wildenauer, Geistlicher Direktor Martin Riß und Schulleiterin Ulrike Egger gemeinsam mit Schülern vor den gemalten Werken zur heiligen Katharina von Alexandrien
Bild: Markus Landherr/DRW