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Ursberg: Bistum und DRW unterstützen sich Gegenseitig

Das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) und die Diözese Augsburg stehen einander in der Corona-Krise bei. Der Ständige Vertreter des Apostolischen Administrators Domkapitular Harald Heinrich sowie Domvikar Martin Riß nahmen jetzt persönlich 1.000 Mund-Nase-Abdeckungen in Ursberg in Empfang, die in Werkstätten für behinderte Menschen hergestellt worden waren. Im Gegenzug erhält das DRW einen großzügigen Zuschuss zum medizinischen Schutzmaterial, das dringend in den Pflegeeinrichtungen der Behinderten- und der Altenhilfe benötigt wird. „Wir sitzen alle im selben Boot und müssen gemeinsam diese Krise meistern“, sagte Walter Merkt, Vorstandsvorsitzender des Dominikus-Ringeisen-Werks bei der Übergabe.
Auch wenn die Kirchen mit ihren Gottesdiensten aufgrund von Corona zurzeit ins Internet ausweichen müssen – die Seelsorge von Mensch zu Mensch ist nicht eingestellt worden. Sie findet weiterhin statt, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, wie der Ständige Vertreter des Apostolischen Administrators Domkapitular Harald Heinrich berichtete: „Viele unserer Mitarbeiter sind gerade in dieser Zeit seelsorgerisch besonders gefragt und unterwegs, um Menschen in Not zu unterstützen. Für diese Begegnungen benötigten sie aber entsprechende Mund-Nase-Abdeckungen.“ Anders als in der professionellen Pflege müssten diese jedoch nicht unbedingt den medizinisch vorgeschriebenen Standards entsprechen. Das Angebot des DRW, selbst hergestellte Masken zur Verfügung zu stellen, kam daher wie gerufen, auch deshalb, weil Masken gerade von Vielen händeringend gesucht werden. Medizinische Schutzprodukte haben zudem lange Lieferzeiten und sehr hohe Preise.
Preise für Schutzbekleidung astronomisch hoch
Davon weiß das DRW ein leidvolles Lied zu singen. „Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten aus Gründen der Prävention zahllose Masken brauchen werden“, sagte Michael Winter, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DRW. Medizinische Einwegprodukte zum Schutz gegen das Virus in Pflegeeinrichtungen sind jedoch nur sehr schwer zu bekommen. Die Preise für Mundschutz und Schutzkittel seien in den letzte Wochen in astronomische Höhen gestiegen, so Winter. „Einfacher medizinischer Mundschutz, den es früher zu Cent-Preisen gab, kostet heute bis zu 5 Euro das Stück. Wir haben errechnet, dass wir je nach Szenario an Einmalschutzmasken alleine zwischen rund 160.000 und 1,8 Millionen Stück benötigen.“ FFP2-Masken, die oft über ein Filterventil verfügen, seien zurzeit nicht unter 12 Euro pro Stück zu haben und würden teilweise sogar für 25 Euro angeboten. Hiervon benötige das DRW alleine rund 40.000-60.000 Stück. „Diese Preise können wir uns als gemeinnützige Einrichtung bei der derzeitigen Marktlage nicht leisten und hoffen deshalb auf eine entsprechende Kostenerstattung.“
Auch die Bevölkerung hilft bei der Maskenproduktion
Trotzdem kaufe man, was man beommen könne, so Winter. Der Zuschuss des Bistums Augsburg soll laut Michael Winter die Anschaffung von rund 50.000 Stück medizinischer Einwegmasken unterstützen. Bereits im März hatte das DRW öffentlich um Unterstützung bei Branchen gebeten, die gerade ihre Schutzausrüstung nicht einsetzen, wie beispielsweise Lackierbetriebe. Sehr erfolgreich verlaufen ist nach Angaben von Michael Winter, der kaufmännischer Vorstand des DRW ist, zudem die Aktion #nähenfürsdrw, bei der ca. 20.000 nicht zertifizierte Behelfsmasken mit guter Qualität genäht wurden oder noch in Arbeit sind. Das DRW betreut in drei bayerischen Regierungsbezirken von insgesamt über 5.000 Klienten mehr als 2.000 Menschen in stationärer Betreuung. Viele von ihnen gehören zur Risikogruppe bei Corona.
Bistum: Dank an Mitarbeiter in Werkstätten
Auch in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Ursberg und Pfaffenhausen, die ihren Regelbetrieb zurzeit eingestellt haben, werden waschbare Behelfsmasken und Schutzkittel hergestellt. Dafür wurde ein einfach herzustellendes Modell entwickelt, das in der eigenen Wäscherei in Ursberg gewaschen und imprägniert wird. Harald Heinrich und Martin Riß bedankten sich bei ihrem Besuch in der Ursberger WfbM stellvertretend bei den dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren wertvollen Dienst, der so vielen Menschen in dieser ungewöhnlich herausfordernden Zeit zu Gute komme – und jetzt auch der Diözese Augsburg.