53 Männer und Frauen erhielten ihren Gesellenbrief. Die praktische Ausbildung erfolgte bei sieben im Berufsbildungswerk und bei den restlichen Auszubildenden in Betrieben der freien Wirtschaft. Zehn erreichten den mittleren Bildungsabschluss. Bei der feierlichen Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen im Gasthof Adler in Balzhausen verglich Theodor Flemisch, Leiter des BBW Ursberg, die Kenntnisse aus einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung mit einem Gebäude aus Legosteinen. Viele einzelne Steine wie die Unterstützung durch Ausbilder und Kollegen seien hierzu nötig gewesen. Ab jetzt gelte es, am Haus der beruflichen Qualifizierung weiter zu bauen durch Fortbildungen und praktische Erfahrungen. Peter Habla, Leiter der Berufsschule Ursberg, wies auf die gute Lage für Arbeitskräfte im Handwerk hin. Im deutschen Handwerk fehlten zurzeit 250.000 Arbeitskräfte, in Bayern 40.000. Und auch im Dienstleistungssektor mache sich massiver Fachkräftemangel bemerkbar. Das jedoch sei für den Abschlussjahrgang positiv. Habla: „Schlechte Nachrichten können gleichzeitig auch gute Nachrichten sein. Denn diese Situation bedeutet für die Absolventinnen und Absolventen viele Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz.“ Die Festrede für die neuen Gesellen und erfolgreichen Schulabgänger hielt der frisch gebackene Tischler-Geselle Levi Heindl. Er dankte den Lehrkräften, „den Damen im Sekretariat“ sowie dem Hausmeister für die Unterstützung „in diesen drei schönen Jahren“. Auch wenn die Covid-Pandemie vieles beeinträchtigt habe, so könne er dieser Zeit durchaus Positives abgewinnen: „So ist es möglich gewesen, in den Zeiten des online-Unterrichts ein höheres Maß an Selbstständigkeit zu erlernen. Trotz der Pandemie war es immer ein guter Unterricht“, so Heindl. Die Ehrung der neuen Handwerkerinnen und Handwerker sowie Schülerinnen und Schüler war gespickt mit Erfolgsgeschichten der jungen Leute. Sie hätten mit viel Herzblut und persönlichem Einsatz unter nicht immer ganz einfachen persönlichen Voraussetzungen ihr Ziel, die eigene berufliche Qualifizierung, immer fest im Auge behalten. So wurden für ihre persönliche Entwicklung im Laufe der Ausbildung Sabrina Schön (Fachkraft für Lagerlogistik) und Salahuddin Shahzada (Maurer) besonders geehrt. Die besten Schüler der Vollausbildung waren Tischler Levi Heindl (Note 1,3) sowie die Verkäuferinnen Irem Bas und Tamara Schmid mit der jeweiligen Durchschnittsnote von 2,0. Als Fachpraktiker haben besonders gut abgeschnitten Niklas Widera als Gartenfachwerker mit 2,0 sowie Sarah Heinle als Bau- und Metallmalerin mit 2,7. Die zeremonielle Freisprechung erfolgte standesgemäß durch Kreishandwerksmeister Michael Stoll. Die Berufsschule Ursberg unterrichtet Schüler mit Problemen beim Lernen, Schüler mit schwierigen Umweltbedingungen oder seelischen Problemen, aber auch Schüler, die keinerlei Förderbedarf ausweisen. Als Abschluss bietet sie neben den zahlreichen Gesellenabschlüssen den Mittelschulabschluss und den mittleren Bildungsabschluss (früher mittlere Reife) an: Private Berufsschule Ursberg (berufsschule-ursberg.de) Das Berufsbildungswerk Ursberg ermöglicht Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf eine Berufsausbildung in einem von 20 anerkannten Ausbildungsberufen. Die Ausbildung erfolgt größtenteils in DRW- eigenen Handwerksbetrieben: Berufsbildungswerk Ursberg (drw.de)
Bildquelle: Harald Madel
