Die Unterallgäuer und Unterallgäuerinnen produzieren weniger Müll: 2022 hat die Kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises 4,7 Prozent oder 3.797 Tonnen weniger Wertstoffe und Abfälle erfasst als im Vorjahr. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagte Abfallwirtschafts-Chef Edgar Putz, als er diese Zahlen im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz präsentierte.
Insgesamt sammelte der Kreis im vergangenen Jahr 76.020 Tonnen Müll. Das sind rund 509 Kilogramm pro Einwohner. Etwa zwei Drittel davon waren Wertstoffe, rund ein Drittel Abfälle, die im Müllheizkraft verbrannt wurden. Alles in allem wurden 77,5 Prozent des Mülls wiederverwertet, denn auch die Schlacke und der Schrott aus der Müllverbrennung werden weiterverarbeitet.
Da 2022 weniger Sperrmüll, Gewerbeabfälle und abzulagernde Abfälle abgegeben wurden, sank die Zahl an sogenannten Abfällen zur Beseitigung um 1.531 Tonnen beziehungsweise sieben Prozent auf 24.868 Tonnen (167 Kilo pro Einwohner). Am stärksten zurückgegangen sind die Mengen bei den Gewerbeabfällen. Hier wurden 1.943 Tonnen und damit 1595 Tonnen oder 46 Prozent weniger erfasst als 2021. Das Hausmüllaufkommen stieg dagegen leicht (1,1 Prozent) um 543 Tonnen auf 20.368 Tonnen (136,5 Kilo pro Einwohner).
Bei den Wertstoffen waren es im vergangenen Jahr 2.106 Tonnen (3,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. Insgesamt fielen 51.152 Tonnen (342,8 Kilo pro Einwohner) Leichtverpackungen, Gartenabfälle, Elektrogeräte, Papier oder Altholz an. Am deutlichsten war der Rückgang bei den Elektrogeräten: Es wurden 1.016 Tonnen (320 Tonnen beziehungsweise 24 Prozent) weniger erfasst. Die gesammelte Altpapiermenge schrumpfte um sechs Prozent auf 9.880 Tonnen – was einer Menge von 684 Tonnen entspricht und damit den größten Rückgang in absoluten Zahlen bedeutet.
„Die Entwicklung bei den Lesegewohnheiten hin zu den digitalen Medien wie auch konjunkturbedingt rückläufige Entwicklungen im Versandhandel schlagen sich erkennbar in der Mengenentwicklung bei der Altpapiererfassung nieder“, so Edgar Putz. Andere Mengenrückgänge erklärte er mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie: Da während des Lockdowns Zeit war und ausgemistet wurde, würden die Bürgerinnen und Bürger nun weniger Sperrmüll, Altkleider und Elektrogeräte entsorgen. Schwankungen bei den Abfallmengen seien normal und von verschiedenen Faktoren wie den Vegetationsbedingungen beim Gartenabfall, dem Konsumverhalten oder den Preisentwicklungen bei den Sekundärrohstoffen abhängig, sagte Putz.