Der Flexibus fährt inzwischen in 32 Unterallgäuer Gemeinden. Seit dem Start des Angebots im Jahr 2018 sind sechs Knoten in Betrieb gegangen, in denen die fahrplanunabhängigen Kleinbusse verkehren. „Ziel ist es, die weißen Flecken im Landkreis weiter zu reduzieren“, sagte Landrat Alex Eder im Mobilitätsausschuss des Unterallgäuer Kreistags. Bis Ende kommenden Jahres soll es den Flexibus in fast allen Unterallgäuer Gemeinden geben, kündigte der Beauftragte für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV), Helmut Höld, an.
Einige neue Ziele gibt es schon in diesem Jahr. Der Mobilitätsausschuss beschloss, dass der Flexibus-Knoten Türkheim-Ettringen ab 1. April um eine Haltestelle am Skyline-Park erweitert wird. Außerdem sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass die Knoten Türkheim-Ettringen und Bad Wörishofen über eine gemeinsame Haltestelle miteinander verbunden werden. Geplant ist, dass die neue Haltestelle ab 1. April in Betrieb geht. Die Fahrgäste können ab dann in Irsingen-Unterfeld in den Flexibus des jeweils anderen Knotens umsteigen. Zunächst soll dies an der Haltestelle „Unterfeld 1“ möglich sein. Ist die Erweiterung des dortigen Gewerbegebiets abgeschlossen, soll die gemeinsame Haltestelle an die Staatsstraße verlegt werden und den Namen „A96 Türkheim/Bad Wörishofen“ tragen.
Wie der Flexibus genutzt wird, veranschaulichte Helmut Höld mit einem Blick in die Statistik. Zudem stellte er die Ergebnisse einer Kundenbefragung vor. Die Zahlen zeigen zwar, dass der Flexibus noch Luft nach oben hat, sagte Landrat Alex Eder. Man sehe aber auch, dass dieser „nach wie vor das richtige Mittel ist“. Der Flexibus werde nicht nur von Menschen ohne Führerschein und ohne Auto genutzt, sondern etwa zur Hälfte auch von Fahrgästen, die nicht unbedingt darauf angewiesen sind.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 21.553 Fahrgäste mit dem Flexibus befördert. Die Corona-Krise hat den Betrieb laut Höld erneut erschwert. Denn: „Mit der Pandemie fehlen oft die Fahrtanlässe.“ Genutzt wird der Flexibus vor allem für die Freizeit, fürs Einkaufen, für Arztbesuche sowie für die Arbeit und Berufsausbildung – etwa zu gleichen Teilen von Rentnern wie von Vollzeiterwerbstätigen. Der Großteil der Fahrgäste ist zwischen 41 und 60 Jahre alt. Zudem hat die Kundenbefragung gezeigt, dass der Flexibus als Zubringer zu anderen öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt wird. Dafür ist dieser laut Höld auch gedacht – als flexible Ergänzung zum normalen Linienverkehr. Insgesamt waren die Befragten mit dem Flexibus zufrieden und bewerteten das Angebot bei der Befragung als gut. Der Flexibus wird vom Freistaat, vom Landkreis und den Gemeinden gefördert – 2021 mit insgesamt 240.000 Euro.
Themen in der Sitzung waren auch die geplante Regio-S-Bahn Donau-Iller sowie der Haushalt im Bereich Schülerbeförderung und ÖPNV. Der Ausschuss für Mobilität, Nahverkehr und Verkehrsvernetzung stimmte einer weiteren Mitgliedschaft des Landkreises im Regio-S-Bahn-Verein zu und sprach sich dafür aus, die sogenannte Beitrags- und Finanzierungsordnung für die Jahre 2022 bis 2024 fortzuschreiben. Die Haushaltsansätze stießen ebenfalls auf Zustimmung und sollen vom Kreistag wie vorgeschlagen gebildet werden, empfahl der Ausschuss. (Foto: Stefanie Vögele/Landratsamt Unterallgäu)
Diese Flexibus-Knoten gibt es im Unterallgäu
Den Knoten Mindelheim mit den Gemeinden Apfeltrach, Dirlewang, Kammlach, Stetten und Unteregg
Den Knoten Kirchheim-Pfaffenhausen mit den Gemeinden Breitenbrunn, Eppishausen, Oberrieden und Salgen
Den Knoten Babenhausen-Boos mit den Gemeinden Egg a. d. Günz, Fellheim, Heimertingen, Kettershausen, Kirchhaslach, Niederrieden, Oberschönegg, Pleß und Winterrieden
Den Knoten Ottobeuren mit den Gemeinden Böhen, Hawangen und Markt Rettenbach
Den Knoten Bad Wörishofen
Den Knoten Türkheim-Ettringen mit den Gemeinden Amberg und Wiedergeltingen