„Attraktiv – nicht nur für Urlaubsreisende – sind zusätzliche umsteigefreie ICE-Direktverbindungen quer durch Deutschland“
Verspricht die DB AG zum Fahrplanwechsel 2025
In der Tourismusregion Allgäu zeichnet sich eine besorgniserregende Entwicklung ab: Ab Anfang November 2024 droht die Region, die Heimat von über 400.000 Menschen, vollständig vom Fernverkehr der Deutschen Bahn abgehängt zu werden. Dies steht in starkem Kontrast zur kürzlich erfolgten Einweihung einer Lokomotive der BR101 mit dem Schriftzug „Allgäuer Hochalpen“, bei der seitens der Bahn und der bayerischen Regierung betont wurde, wie wichtig die Erreichbarkeit der Region ist.
Das Allgäu ist mit 13,3 Millionen Gästeübernachtungen die größte Tourismusregion Deutschlands, jedoch die am schlechtesten an den Fernverkehr angebundene. Verglichen mit anderen touristischen Destinationen wie Sylt, Norddeich Mole und Rügen, die täglich mehrere Fernverkehrsverbindungen haben, bleiben dem Allgäu lediglich zwei Verbindungen, die nun für mehrere Jahre ersatzlos gestrichen werden sollen. Diese Entscheidung wird von den politischen Verantwortlichen scharf kritisiert, da sie einen erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden für die Region befürchten.
Besondere Sorge besteht, dass die temporäre Einstellung des Fernverkehrs zu einem dauerhaften Zustand werden könnte. Dies widerspräche den Zielen, die der DB-Konzern vom Bund erhalten hat. Daher fordern regionale Vertreter neben der sofortigen Wiedereinführung der Verbindungen auch eine schriftliche Zusicherung, dass der Fernverkehr ins Allgäu langfristig gesichert bleibt.
Auch im Nahverkehr sieht sich die Region mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Tägliche Verspätungen und Zugausfälle, veraltete Infrastruktur sowie häufige Sperrungen beeinträchtigen den Betrieb. Es wird daher gefordert, die Modernisierung der Bahnstrecken, einschließlich der Stellwerke und Bahnübergänge, zu beschleunigen. Eine kurzfristige Lösung könnte die Einrichtung einer stündlichen Expressbusverbindung zwischen Immenstadt und Oberstdorf darstellen, um die Mobilität der Pendler sicherzustellen.
Die Region steht hinter der Bahn und fordert konstruktive Gespräche, um tragfähige Lösungen für die kommenden Jahre zu erarbeiten.