Zwei neue Kurse, eine neue Schulleiterin und ein geplanter Anbau: In der Pflegeschule der Wertachkliniken in Bobingen tut sich was. Komplett neu angeboten wird eine einjährige Ausbildung zur Pflegehilfskraft, und die dreijährige Pflegeausbildung wurde generalisiert. Das heißt, wer das Examen hat, kann in der Kranken-, Alten- und Kinderkranken-Pflege arbeiten. Und wer die schulischen Voraussetzungen der dreijährigen Ausbildung nicht erfüllt, oder sich nicht sicher ist ob der Beruf das richtige ist, kann den einjährigen Kurs zur Pflegehilfskraft absolvieren. „Damit hat man in nur einem Jahr eine abgeschlossene Ausbildung, und kann sich dann immer noch überlegen weiterzumachen“, erklärt die neue Schulleiterin Jessica Schipf. „Mit Frau Schipf haben wir eine Schulleiterin, die selbst ihre Karriere mit einer Ausbildung in der Pflegeschule der Wertachkliniken begonnen hat“, freut sich Klinikvorstand Martin Gösele: „Und ich bin mir sicher, dass sie die gute Arbeit von Reiner Wottrich sehr gut fortführen und weiterentwickeln wird.“ Reiner Wottrich hat nach 33 Jahren die Leitung der Pflegeschule an die Medizinpädagogin M.A. abgegeben. Er wird, wie er selbst sagt, bis Jahresende noch „Assistenz der Schulleitung“ sein, danach will er, im Zuge der Altersteilzeit, nur noch ein paar Stunden unterrichten.
„Der frische Wind von Frau Schipf tut der Schule gut“, sagt Wottrich. Und seine Nachfolgerin ergänzt: „Ich habe freie Hand um neues auszuprobieren und bin gleichzeitig froh, auf die Erfahrung meines Vorgängers zurückgreifen zu können.“ Das gilt für die Lehrpläne der neuen Kurse ebenso wie für die Digitalisierung der Schule. Wie überall hat Corona auch in der Pflegeschule der Wertachkliniken die Umstellung auf multimediales Lernen vorangetrieben. Neben der elektronischen Bibliothek stehen den Auszubildenden nun beispielsweise Laptops zur Ausleihe zur Verfügung. Auch die Nursing-Ann, eine Ausbildungspuppe für den praxisbezogenen Unterricht, ist inzwischen voll digitalisiert und kann verschiedene Erkrankungszustände simulieren. „Darüber hinaus planen wir im künftigen Pflegeschul-Campus ein sogenanntes Skills Lab, in dem wir die Schüler mit moderner digitaler Technik noch besser auf ihre Aufgaben in der Praxis vorbereiten können“, erläutert Schulleiterin Schipf. „Die Pflegeschule ist für das Gesundheitswesen insgesamt, aber natürlich auch speziell für die Wertachkliniken, eine wichtige Grundlage für unseren pflegerischen Nachwuchs,“ sagt Klinikvorstand Martin Gösele, der sich seit über zehn Jahren für die Ausbildung in den Wertachkliniken stark macht und die Pläne für den Anbau vorangetrieben hat. „Wir brauchen gut ausgebildete Pflegekräfte. Und der Bedarf wird in den nächsten Jahren noch steigen, wenn uns die geburtenstarken Jahrgänge verlassen und unter Umständen in einigen Jahren selbst Pflege benötigen“, bestätigt Cornelia Geppert, die Pflegedienstleiterin der Wertachkliniken. Die Details des neuen Pflege-Campus der Wertachkliniken werden derzeit noch vom Architekturbüro geplant. Der geplante Anbau der Pflegeschule soll in modularer Fertigbauweise erstellt und bis zum Start des nächsten Ausbildungsjahres im September 2023 fertig sein. Fest steht bereits, dass es im zweiten Stock auch einige Micro-Wohnungen für die Auszubildenden geben wird, während die Schule in Erdgeschoß und ersten Stock einziehen soll. Damit gibt es mehr Platz für die steigende Zahl der Auszubildenden in der dreijährigen, generalisierten Pflege sowie für die neuen Schüler des einjährigen Kurses zur Pflegehilfskraft.
Interessierte können sich bereits für die neuen Kurse anmelden. Informationen und Adressen findet man auf der Homepage der Wertachkliniken unter Karriere/Pflegeschule.
Darüber hinaus sucht die Schule noch Pflegepädagogen. Weitere Informationen dazu gibt es ebenfalls auf der Homepage der Wertachkliniken unter Karriere/Stellenangebote/Sonstige.
Bild: Berufsfachschule für Pflege der Wertachklinik Bobingen