Die Probleme des Bahnanbieters Go Ahead schlagen weiterhin Wellen. Dieser hatte angekündigt, viele seiner ab 11. Dezember übernommen Verbindungen nicht besetzen zu können. Vor allem die Kommunikation wird vonseiten vieler Politiker moniert. Noch Anfang Oktober waren keine Probleme zu hören, so der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle, dem vor allem ärgert, das die Verbindung Donauwörth Aalen vorerst nicht angeboten wird.
PM Landkreis Donau-Ries:
Landrat kritisiert Kommunikationsstrategie von Go-Ahead
Wie am Donnerstag bekannt wurde, kam es seitens des Bahnunternehmens Go-Ahead noch vor Inbetriebnahme der Strecke Donauwörth-Aalen zu einer Planänderung. Die Verbindung kann, laut Pressesprecher Winfried Karg, nicht wie ursprünglich beabsichtigt ab 11. Dezember bedient werden.
Landrat Stefan Rößle kritisiert die Kommunikationsstrategie des Bahnbetreibers. Es könne nicht angehen, dass man über derart gravierende Einschränkung des Angebots aus einer Pressemitteilung erfährt. „Bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten des Personalmangels hätte ich mir dennoch eine offene Verständigung über das Problem gewünscht“, betonte er. Während eines Gesprächs mit dem Fachbereich Öffentlicher Personennahverkehr des Landratsamtes Anfang Oktober hatte Go-Ahead bestätigt, dass die Inbetriebnahme der Strecke problemlos möglich sei.
„Dass die regelmäßige Verbindung zwischen Donauwörth und Aalen nun vorerst nicht angeboten werden kann, setzt ein äußerst ungutes Zeichen“, kritisierte Rößle. Gerade in Zeiten hoher Kraftstoffpreise sei es von größter Dringlichkeit, auch für den ländlichen Raum eine bestmögliche ÖPNV-Abdeckung zu schaffen. Besonders Pendlerinnen und Pendler, die mit dem neuen Bahnangebot kalkuliert hätten, hätten nun das Nachsehen. „Wir lieben es, euch zu bewegen“, wie es auf der Unternehmenswebsite heißt, sei für viele Kundinnen und Kunden ein nun vorerst unerfülltes Versprechen. „Go-Ahead geht nun den Weg, die für das Unternehmen unwirtschaftlichste Strecke erst einmal nicht in Betrieb zu nehmen. Es zeigt sich auch hier, dass der ländliche Raum beim ÖPNV einmal mehr ins Hintertreffen gerät“, so Landrat Stefan Rößle in seiner Kritik gegenüber Go-Ahead.
Dennoch zeigte der Landrat auch Verständnis für die Situation des blau-weißen Zugbetreibers: Das Fehlen von Fachpersonal sei seit Jahren ein schwerwiegendes Problem, das durch die Corona-Pandemie während der letzten beiden Jahre noch verstärkt wurde. Wenn selbst großangelegte Rekrutierungsmaßnahmen keine Besserung brächten, habe ein Unternehmen kaum noch Möglichkeiten, das Personalproblem lösen. Er begrüße trotz allem die Pläne von Go-Ahead, künftig auch die abgelegeneren Verbindungen stärker zu frequentieren.
Der Landrat hat sich bereits an den Bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter, an den BEG und an Go-Ahead gewandt und möchte die Aussetzung des Bahnverkehrs auf der Strecke Donauwörth-Aalen nicht stillschweigend hinnehmen. Seine Forderung: „Es muss noch einmal alles auf den Prüfstand, um eine Benachteiligung unserer Region beim Schienenverkehr zu verhindern und angekündigte Einschränkungen in der Startphase zu minimieren!“