Aufgrund der weiterhin hohen Zugänge von Asylbewerbern und Geflüchteten ist inzwischen auch im Landkreis Oberallgäu die Kapazitätsgrenze erreicht. Um zu verhindern, dass Turnhallen belegt werden müssen und damit der wichtige Schul- und Vereinssport beeinträchtigt wird, errichtet der Landkreis Oberallgäu derzeit in Waltenhofen ein weiteres Zelt zur Notunterbringung von Geflüchteten.
Das Thermozelt wird auf einer Fläche eines privaten Anbieters in Abstimmung mit der Gemeinde Waltenhofen errichtet und soll ab Anfang Dezember zur Nutzung bereit stehen. Die maximale Kapazität der Unterkunft liegt bei ca. 100 Personen, die dort für wenige Wochen untergebracht werden bis neue Unterkünfte angemietet oder errichtet sind. Da es sich um ein Thermozelt mit besonderer Isolierung handelt, ist dieses auch für die Wintermonate geeignet.
Vor Ort wird es rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst und eine Betreuung durch die Firma Allgäu Medical geben. Welche Personengruppen dort untergebracht werden steht noch nicht fest, da die Zuweisungen jede Woche sehr kurzfristig erfolgen.
Um geflüchteten Menschen weiterhin eine menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeit zur Verfügung stellen zu können, ist das Landratsamt nach wie vor auf der Suche nach geeignetem Wohnraum. Wer sich vorstellen kann, hierfür Wohnungen, Gebäude oder Grundstücke an den Landkreis zu vermieten, kann sich hierfür an das Amt für Migration unter wohnungsangebote-ukraine@lra-oa.bayern.de wenden.
Infos zu den aktuellen Zahlen:
Derzeit gibt es 53 Flüchtlingsunterkünfte im Oberallgäu. Im Landkreis leben 1580 Geflüchtete aus der Ukraine, von denen rund 630 Menschen in dezentralen Unterkünften und 950 privat untergebracht sind. Hinzu kommen 650 Menschen, die ein Asylverfahren betreiben, 170 geduldete Personen und 300 Menschen in den Unterkünften, die einen Aufenthaltstitel besitzen, also ausziehen könnten, aber keine Wohnungen finden.