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Nördlingen: Startschuss für NÖ-mobil

Für eine bessere und bedarfsgerechtere Verbindung der Stadt Nördlingen und ihrer Umgebung soll ab kommenden Montag das Rufbussystem NÖ-mobil der Firma Schwarzer sorgen. Per Anruf oder Online-Buchung sind die Kleinbusse für bis zu acht Personen von Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 18:00 Uhr bestellbar (Samstag: 8:00 bis 13:00 Uhr). Statt fester Haltestellen gibt es circa 300 Haltepunkte in der Kernstadt, ihren Ortsteilen und den Gemeinden Deiningen, Ederheim, Möttingen, Reimlingen und Wallerstein.
Die Kleinbusse sind mit Rampen ausgestattet und somit barrierefrei. Der ursprüngliche Gedanke, Elektrobusse einzusetzen, ließ sich damit nicht verbinden, da die entsprechenden Modelle aktuell noch nicht barrierefrei ausgestattet werden können.
Laut Landrat Stefan Rößle stellt das System ein gute Ergänzung für die bestehenden Systeme Stadtbus und die Rufbusse dar und wird Nördlingen und die umliegenden Gemeinden weiter versorgen. Für den Nahverkehr im ländlichen Raum brauche es eine Vielzahl an Angeboten. Zwar seien die Kosten pro Fahrgast bei Rufbussen hoch, aber es sei immer noch besser als ein regelmäßiger Linienverkehr, bei dem allzu oft nur Luft transportiert werde.
Ausweitung auf mehr Gemeinden wird geprüft
Bei NÖ-mobil handelt es sich laut dem Landrat um ein Pilotprojekt, das zunächst auf drei Jahre Laufzeit ausgelegt sei. „Es muss bekannt und akzeptiert werden“, sagte Rößle. Die Gemeinden Alerheim und Wechingen hätten bereits um Aufnahme gebeten, was man prüfen werde.
Mit Blick auf die Zukunft sollen flexible Systeme wie NÖ-mobil irgendwann die Regel statt die Ausnahme sein, und zwar für den ganzen Landkreis Donau-Ries. Dafür brauche es aber ein Umdenken in der Bevölkerung und eine breite Akzeptanz. Der Landkreis werde in jedem Fall seinen Beitrag dazu leisten.
Zwölf Personen vor zwei Kleinbussen, mit Abstand aufgestellt.
Lange dankt für mutiges Vorangehen
Für MdB Ulrich Lange (CSU) stellt NÖ-mobil den Praxistest für das vor Kurzem vom Bundestag reformierte Personenbeförderungsrecht dar. Dieses schaffe zwar die Rahmenbedingungen für neue Mobilitätsformen, aber es brauche auch jemanden, der Geld in die Hand nimmt. Dafür bedankte sich Lange bei der Firma Schwarzer, dem Landkreis Donau-Ries und den beteiligten Gemeinden.
Jörg Schwarzer ging auf die Veränderungen in seiner Firma ein, die mit der Vorbereitung von NÖ-mobil einhergingen. So habe man über zwei Jahre hinweg die Fahrzeuge angeschafft, die Haltestellen erarbeitet, Personal ausgebildet, das Buchungssystem programmiert und eine komplette Rufbuszentrale eingerichtet. Die gesammelten Erfahrungen, das EDV-System und die Rufbuszentrale wolle man nun auch anderen anbieten, die ein ähnliches System andernorts installieren wollen.
Bezüglich der aktuellen Pandemie sagte Schwarzer, dass man derzeit im Öffentlichen Personennahverkehr nur 30 Prozent der sonstigen Nachfrage verzeichne. Schwarzer rechnet aber mit einer deutlichen Entspannung innerhalb der kommenden zwei Monate. Er würde sich in jedem Fall freuen, in Zukunft den 1.000sten und den 10.000sten Fahrgast bei NÖ-mobil begrüßen zu können. (Text/Bild: www.donau-ries-aktuell.de)