Start Nachrichten Neu-Ulm: Ausstellung – Typisch Frau?

Neu-Ulm: Ausstellung – Typisch Frau?

Eine neue Ausstellung im Museum für bildende Kunst stellt sich der Frage, ob Kunst typische Geschlechtsstereotypen widerspiegelt.

„Ob in der Politik oder Wirtschaft und sogar der Kunst: Frauen müssen sich auch heute noch geschlechtsspezifischen Vorurteilen und Herausforderungen stellen. Umso wichtiger ist es, Vorbild zu sein – in allen Bereichen unserer Gesellschaft“, betonte Landrätin Eva Treu bei der Ausstellungseröffnung „Frauen – Kunst“ im Museum für bildende Kunst im Landkreis Neu-Ulm.

Inwieweit diese klassischen Rollenbilder in der Kunst und Archäologie in der Vergangenheit vorherrschten und heute noch bestehen, machten die Künstlerin und Kabarettistin Heike Sauer gemeinsam mit Museumsleiterin Franziska Honer und Kreisarchäologin Daniela Deplano in der anschließenden Podiumsdiskussion zur Ausstellung deutlich. „Die Frau als Muse oder als Hobbykünstlerin trug dazu bei, dass Künstlerinnen weniger Anerkennung erhielten und zum Teil auch heute noch erhalten“, erkläre Heike Sauer.

Trotz der Herausforderungen, denen sich Frauen in der Kunst auch heute noch stellen müssen, gibt es viele bemerkenswerte Künstlerinnen – besonders auch in unserer Region –  die bahnbrechende Arbeit leisten und die Kunstwelt prägen. 50 beispielhafte Werke einiger regionaler

Künstlerinnen sowie archäologische Funde sind in der gegenwärtigen Ausstellung zu sehen. Noch bis 22. April 2025 haben Interessierte die Möglichkeit, die beeindruckenden Werke zu bewundern und dabei der Frage auf den Grund zu gehen, ob es geschlechterspezifische Kunst überhaupt gibt.

Dabei können Besucherinnen und Besucher selbst Teil eines kleinen Experiments werden: Ein während des Museumsbesuches gemaltes Bild kann der Ausstellung hinzufügt werden. Nur anhand der Bilder können dann andere Besucherinnen und Besucher raten, welchem Geschlecht die Zeichnerin bzw. der Zeichner zugehört und damit der Frage nachgehen: Lässt sich das überhaupt feststellen?

Im Obergeschoss des Kunstmuseums in Oberfahlheim gibt es außerdem in der neuen Kabinettausstellung „Frauen -Kunst – Archäologie“ spannende Jahrtausende und Jahrhunderte alte Kunstobjekte aus Frauengräbern zu entdecken. Welchen Blick auf die Frau ermöglichen diese Grabbeigaben? Können wir daraus auf die Rolle der Frau in ihrem jeweiligen Kulturkreis schließen oder spielen Faktoren wie der Status eine viel größere Rolle als das Geschlecht?

 

Bild: Landratsamt Neu-Ulm/Madeleine Bestler-Kraus