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Memmingen: Wie die Stadt zum Corona-Hotspot Deutschlands werden konnte

Memmingen
Memmingen

Nach der dritten Welle sinken die Corona-Zahlen in ganz Deutschland endlich wieder konstant. Erstmals seit Oktober lag die 7-Tage-Inzidenz in Bayern am Mittwoch wieder unter dem kritischen Wert von 50 – und zwar laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 45,9. Doch die kreisfreie Stadt Memmingen befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau und verzeichnet mit einem Wert von 140,6 den höchsten in ganz Deutschland.

Was ist passiert?

Während die Zahl der Neuinfektionen in den meisten schwäbischen Landkreisen und kreisfreien Städten immer weiter gesunken ist, konnten viele Neuansteckungen in Memmingen nicht verhindert werden. Dabei beziehe sich das Infektionsgeschehen laut Oberbürgermeister Manfred Schilder jedoch nicht auf einen speziellen Hotspot, wodurch sich die Ursachenforschung extrem schwierig gestalte. Oftmals seien die Infektionsketten nicht nachvollziehbar – Menschen würden sich anstecken, das Virus mit nach Hause bringen und dort würden ihre Familienmitglieder infiziert werden. Schilder ruft die Memminger dazu auf, sich in der Öffentlichkeit weiterhin an die geltenden Regeln zu halten. Hygiene, Abstand und FFP2 Masken seien die besten Instrumente sich vor dem Corona Virus zu schützen.

Was wird getan?

Neben der Aktion „zusaMMen halten“ wurde in der Innenstadt seit knapp einer Woche durch einen Sicherheitsdienst kontrolliert, ob die Menschen dort Maskenpflicht und Alkoholverbot einhalten. Dazu kommt das kostenlose Testangebot in der Stadt. Der Leiter des Sachgebiets „Gesundheit“ bei der Regierung von Schwaben, Dr. Erwin Lutz, hat in einem Gespräch mit den Verantwortlichen die große Zahl an Teststationen und Angeboten gelobt. Memmingen sei im Vergleich zu ähnlich großen Kommunen in diesem Bereich sehr gut aufgestellt.

Wie sind die Zahlen zu beurteilen?

Auch wenn Memmingen aktuell die höchste Inzidenz in ganz Deutschland verzeichnet ist der Wert innerhalb von einer Woche um knapp 60 gesunken. Im Vergleich: Die Stadt Augsburg verzeichnete vor einer Woche noch einen Wert von knapp 100, nun liegt er unter 50. Die Zahlen sinken also teilweise sogar schneller als in anderen Städten. Auch Manfred Schilder zeigte sich gegenüber RADIO SCHWABEN zuversichtlich: „Ich bin sicher, dass es uns gelingt auch diese Phase zu überwinden. Wir haben in der ersten Phase der Pandemie glänzend abgeschnitten, waren eine der ersten coronafreien Kommunen letzten Sommer, in der dritten Welle haben wir wirklich Pech. Aber auch diese Phase wird vorbeigehen, wenn wir zusammenstehen.“