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Memmingen: Stadt soll bis 2040 klimaneutral werden

Memmingen
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Ein umfassendes Klimaschutzkonzept wurde vom Plenum des Stadtrats in der Sitzung vom 12. Dezember mehrheitlich bei sechs Gegenstimmen beschlossen. Das Klimaschutzkonzept stellt eine Planungs- und Handlungsgrundlage für die kommenden Jahre in Sachen Klimaschutz dar. Es umfasst einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, mit dem eine Klimaneutralität der Stadt Memmingen im Jahr 2040 erreicht werden kann. Zugleich ist das Konzept auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum European Energy Award.

Erarbeitet wurde das Klimaschutzkonzept unter mehrfacher Beteiligung der Bürgerschaft von der eza! – Energie-und Umweltzentrum Allgäu in Zusammenarbeit mit dem Klimateam der Stadt, dem Vertretende der Stadtverwaltung, des Stadtrats und der eza! angehören. Martin Sambale, Geschäftsführer der eza!, stellte das Klimaschutzkonzept im Stadtrat vor. Würde Memmingen die Treibhausgas-Emissionen in der aktuellen Geschwindigkeit reduzieren, könne eine Klimaneutralität erst im Jahr 2072 erreicht werden, erklärte Sambale. Deutschland strebt die Klimaneutralität bis 2045 an, Bayern gibt 2040 als Ziel vor.

Um in Memmingen bis 2040 klimaneutral zu werden, können Potenziale vor allem in der Wärmeplanung und im Photovoltaik-Ausbau genutzt werden. Folgende zentrale Maßnahmen sind gemäß dem Klimaschutzkonzept im gesamten Stadtgebiet in den nächsten Jahren notwendig:

• Ausbau der Nahwärme und energetische Sanierung von ca. 390 privaten und öffentlichen Gebäuden pro Jahr;
• Ausbau der Stromerzeugung mittels Photovoltaik um 2,5 m² pro Einwohner pro Jahr auf Dächern und Zubau von jährlich 5 MWp Freiflächen-Photovoltaikanlagen;
• Ausbau der Fahrradinfrastruktur und des ÖPNV mit flexiblen Systemen;
• Bewusstseinsbildung der Bürger:innen durch Marketing und breit gestreute Bildungsangebote (z.B. Klimaschule Bayern)

Für das kommende Jahr 2023 sieht das Klimaschutzkonzept eine Reihe grundlegender Beschlüsse vor zu den Themen Wärmeplanung, treibhausgasneutraler Neubau, Transformation der kommunalen Liegenschaften oder Meilensteinplanung zur Umsetzung des Mobilitätskonzeptes. Zum anderen sollen unter anderem der Photovoltaik-Ausbau, die LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung und der Radverkehrsausbau in deutlich größerem Umfang als bisher umgesetzt werden. Im Klimaschutzkonzept wird auch die Notwendigkeit der politischen Einflussnahme genannt auf den Regionalen Planungsverband, die Landesregierung und die Bundesregierung zur Bereitstellung der erforderlichen Rahmenbedingungen, ohne die die Klimaziele kaum erreicht werden könnten.