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Memmingen: „Jedes Opfer ist ein Opfer zu viel“

Aktion gegen häusliche Gewalt in der Fußgängerzone: „Ein Licht für jedes Opfer“ – Frauenhaus, Frauennetzwerk und Gleichstellungsstelle arbeiten zusammen
Orangefarbene Teelichter brannten vor symbolischen Gedenkfiguren aus Holz – jedes Licht stand für ein Opfer häuslicher Gewalt. Am „Orange Day“, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, brachten das Frauenhaus Memmingen, das Frauennetzwerk Memmingen und die Gleichstellungsstelle der Stadt das Tabuthema häusliche Gewalt an einem Stand in der Fußgängerzone in die Öffentlichkeit. Häusliche Gewalt führe oft zu schweren Verletzungen an Körper und Seele bis hin zum Tod des Opfers. „Wir möchten Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren, häusliche Gewalt in ihrem Umfeld früher wahrzunehmen und tätig zu werden, um zu verhindern, dass es überhaupt Opfer gibt“, erklärte die städtische Gleichstellungsbeauftragte Claudia Fuchs. „Jedes Opfer ist ein Opfer zu viel.“ Die Veranstalterinnen beklagten alle ermordeten Frauen und solidarisierten sich mit der iranischen Frauenbewegung, den Frauen in Afghanistan und allen Frauen auf der Flucht. „Niemand hat das Recht, andere Menschen zu Opfern zu machen und niemals haben Opfer selbst Schuld an ihrer Situation oder gar an ihrem Tod“, betonte Silvia Nuber, Mitarbeiterin des Frauenhauses Memmingen. Unter den Memminger Weihnachtsglocken kamen die Frauen mit vielen Passanten ins Gespräch und gaben ihnen Informationen weiter, die aufzeigen, dass es Hilfe gibt und wie die Schritte dahin sein können. Eine Notfallkarte wurde verteilt mit der Notrufnummer 112 und Kontaktmöglichkeiten zum Frauenhaus Memmingen (Tel 08331/4644) und zum bundesweiten Hilfetelefon (08000/116016). Unterstützt wurde die Aktion von den Unterallgäuer Werkstätten, die die Holzfiguren angefertigt und gesponsert haben. Am Rathaus wurde am Orange Day die Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. Die Fahne weht seit 2001 in vielen Städten und Gemeinden als weithin sichtbares Zeichen für die Freiheit, ein Leben ohne Gewalt leben zu dürfen.

Bild: Alexandra Wehr / Pressestelle Stadt Memmingen