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Landkreis Unterallgäu: Mehr Bäume für den Klimaschutz

Eigentlich hätte es heute eine besonders feierliche Auftaktveranstaltung zur Aktion „Mehr Bäume für den Klimaschutz“ geben können – sogar ein König wäre gerne dabei gewesen. Traditionell findet diese Veranstaltung im Unterallgäu um den 25. April statt – das ist der Tag des Baumes. Doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Feier, bei der normalerweise zusammen mit Schülern oder Kindergartenkindern der Baum des Jahres gepflanzt wird, dieses Jahr nicht durchgeführt. „Trotzdem wollen wir, dass wieder viele neue Bäume im Unterallgäu gepflanzt werden. Deshalb können die Unterallgäuer Gemeinden ab sofort wieder Bäume bei der Fachstelle für Klimaschutz bestellen und wir übernehmen je Gemeinde die Kosten für einen Baum“, sagt Klimaschutzmanagerin Sandra ten Bulte.

Dabei können die Gemeinden entweder den Baum des Jahres wählen – das ist heuer die Europäische Stechpalme – oder aber eine andere Baumart. „Denn die Stechpalme eignet sich nicht für jeden Standort“, sagt Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Unterallgäu. Bei der immergrünen Stechpalme handelt es sich laut Orf um einen Strauch, der in manchen Regionen auch als bis zu zehn Meter hoher kegelförmiger Kleinbaum heranwachsen kann – hier im Allgäu bleibt er jedoch kleiner. Die Stechpalme mag es schattig und ihre ledrigen, dunkelgrünen Blätter haben am Rand spitze Stacheln. „Vorsicht: Die roten Beerenfrüchte der weiblichen Bäume sind giftig“, sagt Orf.

„Auch, wenn es keine Feier geben kann, wollten wir trotzdem zum Tag des Baumes den Baum des Jahres pflanzen“, so der Kreisfachberater und die Klimaschutzmanagerin. Jetzt schmückt eine Stechpalme die Grünfläche neben dem Eingang der Außenstelle der Staatlichen Berufsschule Mindelheim in Bad Wörishofen. Darüber freut sich auch Nikolaus Fröhlich – er ist, nach ausschließlich weiblichen Vorgängerinnen – von der „Baum des Jahres“-Stiftung zum ersten Deutsche Baumkönig ernannt worden. Der Student der „Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung“ stammt aus Neuenried (Gemeinde Ronsberg). Er wäre sehr gerne bei einer feierlichen Baumpflanz-Aktion dabei gewesen. Für die Stechpalme bricht er eine Lanze: „Die laublose und lautlose Zeit ist ohnehin lange genug; Nadelgehölze können das nicht kompensieren. Tatsächlich sollte in der Pflanzenverwendung mehr Augenmerk auf das Winterhalbjahr gelegt werden.“ Im Unterallgäu sehe man diesen Baum noch recht selten. „Vielleicht ändert sich das ja bald“, hofft er.

Seit 2014 gibt es das Projekt „Mehr Bäume für den Klimaschutz“. Die Fachstelle für Klimaschutz und der Fachbereich Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Unterallgäu wollen damit auf die besondere Bedeutung von Bäumen für das Klima, die Natur und den Menschen aufmerksam machen. Sie werden bei der Aktion tatkräftig von den Mitarbeitern der städtischen Bauhöfe unterstützt. Bestellen können die Gemeinden ihre Wunschbäume bei der Fachstelle für Klimaschutz unter Verwendung des an die Gemeinden übersandten Bestellformulars.