Vor circa sieben Jahren wurde die ehemalige Pyrolyseanlage in Burgau stillgelegt. Wie das Gelände sinnvoll weitergenutzt werden kann, wurde in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert. Bis feststand: Auf dem knapp 9.000 Quadratmeter großen Gelände entsteht für den Landkreis Günzburg ein neues, modernes Abfall- und Wertstoffzentrum. Mit dem symbolischen Spatenstich fiel nun der offizielle Startschuss für den Neubau.
Die Vorarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen: Die technischen Anlagen der Pyrolyse wurden komplett zurück gebaut und die entstandenen Hohlräume verfüllt. Sowohl für die Verfüllung als auch für die anstehenden Neubauabschnitte wird der beim Rückbau anfallende Recyclingbeton vollständig wiederverwertet.
Anton Fink, Leiter des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs, stellte die Neubau-Pläne vor. Das Projekt gliedert sich in zwei Bauabschnitte: Zunächst wird das neue Betriebshofgebäude mit Werkstatt, Lager, Haustechnik sowie Sozial- und Aufenthaltsräumen errichtet. Danach entsteht das Verwaltungs- und Waagengebäude, anschließend wird ein neues Betriebshofgebäude mit Werkstatt, Lager, Haustechnik sowie Sozial- und Aufenthaltsräumen sowie ein Garagengebäude für den Fuhrpark gebaut.
Im zweiten Bauabschnitt werden eine überdachte Anlieferungsrampe mit tiefergesetzten Sammelcontainern sowie ebenerdige, teilweise überdachte Lager- und Abkippflächen errichtet. Das derzeitige Verwaltungsgebäude wird abgerissen und die bestehende Lagerhalle umgebaut. Hier entsteht die Annahmestelle für das Möbellager der Caritas und eine Bücherbörse. Für das Gelände wird außerdem eine zusätzliche Ausfahrt gebaut, sodass eine Einbahnstraßenlösung auf dem Gelände realisiert werden kann.
Die Baukosten belaufen sich auf rund 6 Millionen Euro. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für Ende 2024 geplant. Der neue Abfall- und Wertstoffhof kann energieautark betrieben werden. Dazu werden eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher in Kombination mit einer Luftwärmepumpe sowie eine Regenwasserzisterne zur Brauchwassernutzung installiert. „Diese nachhaltigen Maßnahmen schonen nicht nur die Umwelt, sondern sparen langfristig auch Betriebskosten“, sagt Landrat Hans Reichhart.
Martin Brenner, Bürgermeister der Stadt Burgau, freute sich über das großzügige Platzangebot des neuen Abfall- und Wertstoffhofes: „Wir sind froh und glücklich, dass wir einen neuen und modernen Wertstoffhof bekommen.“
Mit der Inbetriebnahme des neuen Abfall- und Wertstoffzentrums wird der zweite Wertstoffhof in Burgau (Gelände Kreisbauhof) geschlossen.
Die Besonderheit des Abfall- und Wertstoffzentrums bleibt erhalten: Burgau ist die einzige Annahme- und Umladestation für Gewerbeabfälle bis 10 Kubikmeter je Einzelanlieferung im Landkreis Günzburg für Gewerbeabfälle, die einen Weitertransport zum Müllheizkraftwerk Weißenhorn ermöglicht. Damit wird die regionale Abfallwirtschaft gestärkt und weiter optimiert.
Bild: Angela Brenner/Landratsamt
