Menschen mit Demenz begleiten – Angehörige entlasten
Mit der Diagnose Demenz steht die Welt erst einmal Kopf – sowohl für die Betroffenen als auch ihre An- und Zugehörigen. Alltagsroutinen, das Miteinander und die Wahrnehmung der Umwelt verändern sich. All das fordert heraus und verunsichert Betroffene ebenso wie An- und Zugehörige. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollen erleben, dass sie trotz der Erkrankung akzeptiert werden und dazugehören. Deshalb informieren Alzheimer-Gesellschaften und andere Engagierte am Welt-Alzheimertag den 21. September 2023 und in der Woche der Demenz über die Erkrankung und ihre Folgen für Betroffene und Angehörige.
Viele Menschen mit Demenz ziehen sich zurück: Sie finden sich nicht mehr zurecht, fühlen sich unverstanden. Und doch gehören sie dazu und sollen Teil der Gemeinschaft bleiben! Dazu brauchen sie von uns vor allem Geduld, Verständnis und Unterstützung. Denn Demenz bedeutet nicht allein ein „Nicht-mehr-Können“. Vielmehr haben Menschen mit Demenz viel zu geben, sie nehmen sensibel Schwingungen auf, sind humorvoll und sie wollen sich einbringen. Wir alle können etwas tun, damit Menschen mit Demenz den Boden unter den Füßen spüren, sich aufgefangen fühlen und Teil unserer Gemeinschaft sind.
Malteser helfen zu entlasten und zu begleiten
Das Motto „Die Welt steht Kopf“ trifft dabei nicht nur auf die Betroffenen, sondern vor allem auch auf ihre Angehörigen zu. Denn die meisten Demenzerkrankten werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut und versorgt. Eine anspruchsvolle und fordernde Aufgabe, die viel Kraft, Geduld und auch Wissen über die Erkrankung erfordert. Um Angehörige zu entlasten haben die Malteser in Augsburg eine Fachstelle für pflegende Angehörige sowie die Tagesbetreuung MalTa in Steppach.
Den Schwerpunkt der Arbeit der Fachstelle stellt die Angehörigenberatung mit Schwerpunkt Demenz dar. Die Beratungsstelle bietet Hilfe bei Behördenangelegenheiten (Pflegeeinstufung, Vorsorge), psychosoziale Beratung und Begleitung, Hilfestellung beim Thema Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen sowie neutrale Beratung über Hilfs- und Entlastungsangebote. Als Entlastungsangebot bieten die Malteser das „Cafe Malta“ einmal im Monat an sowie eine Angehörigengruppe pflegende Töchter und Söhne.
Die Tagesbetreuung für Menschen in der Frühphase der Demenz (MalTa) ist im Begegnungshaus in Steppach mit einer 10.000 m² großen Parkanlage. Hier können Erkrankte einzelne Tage in familiärer Wohlfühl-Umgebung verbringen. In überschaubarer Gruppengröße (maximal 8 Gäste) wird der Tag gemeinsam geplant und gestaltet. Die vorhandenen Fähigkeiten werden dabei gefördert und aufrecht erhalten.
Für die Angehörigen bietet sich die Möglichkeit einer kurzen Auszeit, um wieder Kraft für die anspruchsvolle Aufgabe sammeln zu können. Außerdem gibt es umfassende Beratungs- und Schulungsangebote sowie die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Ziel ist es, sowohl Menschen mit Demenz als auch deren Angehörigen größtmögliche Lebensqualität zu ermöglichen und die Versorgung zu Hause so lange wie möglich zu gewährleisten.
Derzeit sind noch Betreuungsplätze frei, ein kostenloser und unverbindlicher Schnuppertag ist jederzeit möglich.
https://www.deutsche-alzheimer.de/ueber-uns/welt-alzheimertag
Weiter Informationen:
Fachstelle für pflegende Angehörige
Stephanie Daiber
Werner-von-Siemens-Str. 10
86159 Augsburg
Telefon: 0821 25850 58
stephanie.daiber@malteser.org
Tagesbetreuung MalTa im Malteser Begegnungshaus im Park
Michel Goetze
Flurstraße 11a
86356 Neusäß-Steppach
Telefon: 0821 4865190
michel.goetze@malteser.org
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag von 9 bis 15 Uhr
Anerkanntes niedrigschwelliges Betreuungsangebot, zur Kostendeckung können Leistungen der Pflegekasse verwendet werden.
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