Am ersten Adventswochenende, 26. und 27. November werden traditionell die Krippen aufgebaut – bei der großen Roggenburger Klosterkrippe war das 2019 zum letzten Mal der Fall – bis jetzt: Im Klostermuseum kann sie nach der coronabedingten Pause wieder in ihrer ganzen Pracht bewundert werden. „Während der Corona-Zeit haben wir sie nicht aufgebaut, um keinen Menschenandrang zu erzeugen“, sagte Pater Roman Löschinger. Das Ehepaar Gutter hat diese sogenannte Simultankrippe über Jahre hinweg erweitert. „Sie sind nach Tirol gefahren, haben handgeschnitzte Figuren abgeholt und neue geordert“, ergänzte Pater Roman. Die Simultankrippe als besondere Form zeigt verschiedene Elemente, die mit der Geburt Jesu zusammenhängen: Im Roggenburger Beispiel die Botschaft des Engels an die Hirten, Jesus in der Krippe, die Anbetung der Heiligen Drei Könige und die Flucht nach Ägypten. Schließlich wurde die Krippe zu groß für die Wohnung des Ehepaars. Die Gutters schenkten sie daher dem Kloster Roggenburg.
180-teilige große Simultankrippe im Klostermuseum
Ein passendes Geschenk – der heilige Norbert von Xanten hat den Orden der Prämonstratenser an Weihnachten 1120 gegründet. Die Prämonstratenser haben also einen besonderen Bezug zur Weihnachtszeit. Diesem kann bis zum Ende des Jahres noch in der aktuellen Sonderausstellung „Ad omne opus bonum paratus – 900 Jahre Prämonstratenserorden“ nachgespürt werden. Beeindruckend ist die ausdrucksstarke Darstellung Norberts an der Krippe.
Die 180-teilige Krippe steht bis zum 5. Februar im Klostermuseum und kann zu den Öffnungszeiten bestaunt werden: Samstags, sonn- und feiertags von 14:00 bis 17:00 Uhr. Am Wochenende des Weihnachtsmarktes, 26. und 27. November, hat das Museum von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. An Heiligabend und Silvester bleibt das Klostermuseum geschlossen.
Roggenburger Weihnachtsmarkt im Prälatenhof
„Nach zwei Jahren freuen wir uns wieder auf den Weihnachtsmarkt in einem wundervollen Ambiente“, sagte Roggenburgs Bürgermeister Mathias Stölzle im Klostermuseum. Die Menschen werden im Prälatenhof einen fröhlichen Weihnachtsmarkt erleben, den viele Buden prägen, in denen allerhand weihnachtliche Dekoration und Selbstgemachtes aus der Region angeboten werden. Besinnlichkeit ist im Museum beim Entdecken der einzelnen Figuren und Szenen der großen Krippe erlebbar.
Der Weihnachtsmarkt findet am ersten Adventswochenende, 25. bis 27. November, statt, und „lädt bei am Freitag und Samstag von 16:00 bis 18:00 Uhr und am Sonntag von 11:00 bis 19:00 Uhr Menschen von nah und fern zum Verweilen ein“, ergänzte Kulturreferentin Franziska Honer. Im Gespräch hat auch Roggenburgs Erster Bürgermeister seine persönlichen Highlights verraten: Die Voltigier-Gruppe des Pferdesportvereins (PSV) Roggenburg e. V. und die Illumination der Klosterkirche am Sonntagabend. Auch auf die drei ortseigenen Musikkapellen sei er sehr gespannt. „Die jungen Leute sind sehr engagiert und schaffen es, dass der Weihnachtsmarkt weit nach außen hin mit seinem besonderen Charme strahlt“, sagte Stölzle.
Gebetsabend als geistliches Angebot
Seit rund fünf Jahren wird parallel zum Weihnachtsmarkt ein besonderer Gebetsabend mit Musik und Gesang in der Klosterkirche, die am 1. Adventssonntag nur von Kerzen erleuchtet ist, gehalten. „Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, in der Kirche eine Kerze zu entzünden, zur Ruhe und zum Gebet zu kommen“, sagte Pater Roman, dem das geistliches Angebot ein Herzensanliegen ist.