Durch sehr viel privates Engagement konnten in den letzten zwei Wochen über 1300 Schutzvisiere für Kliniken und Arztpraxen im Landkreis Günzburg beschafft werden.
Das Besondere daran: Die Halterungen und Versteifungen kommen aus dem 3-D Drucker. Die Idee dazu kam von einem Landkreisbürger, von Peter Förster aus Günzburg. Über das Internet hatte er von ähnlichen Aktionen in anderen Landkreisen erfahren, ein Muster gedruckt und dem Kreisklinikum zur Ansicht geschickt. Dort war man so begeistert, dass gleich eine Großbestellung folgte. Um das Unterfangen zu koordinieren und die Verteilung zentral zu gestalten nahm sich der Katastrophenschutz des Landkreises Günzburg der Organisation an.
Nach einem Aufruf über unsere Zeitung und über das Radio haben sich in kürzester Zeit über 70 Personen gemeldet, die einen 3D-Drucker zu Hause haben. 45 Drucker konnten die Datei und das Material verarbeiten. Dabei wird PET- oder PLA-Plastik erhitzt, verflüssigt und über eine Düse als dünner Strahl auf einen Träger aufgebracht. Auf der Trägerplatte erkaltet das Material wieder und wird fest. Schicht für Schicht entsteht so ein ganzes Modell. In diesem Fall eine Kopfbandhalterung und eine Versteifung auf Höhe des Kinns, um ein Schutzvisier aus Plexiglas anzubringen. Die Plexiglasscheiben wurden dann von der Firma Carmagnani Lasertechnik in Günzburg und von Erodiertechnik Naumann in Leipheim zum Selbstkostenpreis hergestellt. Im Landratsamt, im Katastrophenschutz wurden die Sets schließlich zusammengesetzt und mit Gummibändern versehen. In kürzester Zeit konnten so über 1300 Schutzvisiere an Kliniken und Arztpraxen im Landkreis verteilt werden. Die Schilde sind leicht, flexibel und mehrfach desinfizierbar.
Diese tolle Aktion zeigt, wie schnell mit neuen Technologien und viel bürgerschaftlichem Engagement auch in Krisenzeiten schnell geholfen werden kann