Bald hat der Gelbe Sack im Landkreis Augsburg ausgedient
Ab 1. Januar 2025 wird sie in den 46 Städten, Märkten und Gemeinden im Augsburger Land neu eingeführt: die gelbe Wertstofftonne. Dies hat der Werkausschuss des Landkreises Augsburg kürzlich beschlossen. Gelbe Säcke bzw. Gelbe Container haben ab diesem Zeitpunkt ausgedient und werden gegen 240-Liter-Tonnen bzw. 1.100-Liter-Container ausgetauscht. Geleert werden sollen die neuen Tonnen wie bislang der Gelbe Sack alle zwei Wochen.
Zwar wurde die Qualität der Gelben Säcke in der Vergangenheit verbessert, doch bei starkem Wind wurden sie nach wie vor häufig davongeweht oder rissen auf und der gesammelte Inhalt verteilte sich auf der Straße. Auch für die Umwelt waren die Gelben Säcke nicht besonders zuträglich: Kleintiere wie Igel verendeten auf der Suche nach Futter in den Säcken und die Anzahl der ausgegebenen Säcke stieg in den vergangenen Jahren stetig an. Waren es 2018 noch 4,5 Millionen Säcke, wurden 2022 im Landkreis bereits 5,34 Millionen Säcke verteilt. Zwar besteht die neue Wertstofftonne ebenfalls aus Kunststoff, jedoch hat sie im Gegensatz zu den Gelben Säcken eine sehr lange Lebensdauer und kann, wenn sie ausgedient hat, zerkleinert, eingeschmolzen und für neue Produkte verwendet werden. Überdies zeigen ökobilanzielle Berechnungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), der sich sogar für eine bundesweit verpflichtende Einführung der Wertstofftonne ausspricht, dass sich durch deren Einführung heruntergerechnet auf den Landkreis Augsburg rund 3.000 Tonnen CO2 Äquivalente einsparen lassen, da es durch sie weniger Individualfahrten zu den Wertstoffsammelstellen gibt.
Was darf in die neue Wertstofftonne?
Der größte Vorteil, den die Wertstofftonne gegenüber dem Gelben Sack für die Bürger mit sich bringt, ist aber, dass über sie neben Joghurtbechern, Milchtüten, Konservendosen, leeren Spraydosen und anderen Verpackungen aus Kunststoff, Verbundstoffen, Aluminium und Weißblech auch sogenannte „stoffgleiche Nichtverpackungen“ entsorgt werden dürfen. Darunter fallen unter anderem Wäschekörbe, Gießkannen, Bobby Cars, Töpfe, Scheren, Pfannen, Besteck und Werkzeuge. „Dass bislang beispielsweise ein leerer Farbeimer als Verpackung über den Gelben Sack entsorgt werden durfte, ein normaler Putzeimer jedoch nicht, war für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger oft schwer nachvollziehbar“, erläutert Landrat Martin Sailer. „Ab 2025 gehören derartige Diskussionen der Vergangenheit an. Denn dann dürfen nicht nur Verpackungen in die neue Wertstofftonne, sondern auch alle ausgedienten Gegenstände aus Kunststoff, Aluminium und Metall, die in einem Haushalt anfallen.“ Lediglich Verpackungen aus Glas, Papier oder Pappe sowie gewerbliche Abfälle und Elektrogeräte müssen weiterhin gesondert entsorgt werden.
Landkreis-Haushalte erhalten im Herbst 2024 detaillierte Informationen
Detaillierte Informationen über die Aufstellung der neuen Wertstofftonne erhalten alle Haushalte im Landkreis Augsburg im Herbst 2024 über ein Anschreiben des Abfallwirtschaftsbetriebes. Zudem soll zum gleichen Zeitpunkt eine eigene Hotline für alle Fragestellungen rund um das Thema Wertstofftonne eingerichtet werden. Eine Frage kann Landrat Martin Sailer aber schon jetzt klären: „Es wird auch für die Wertstofftonne die bewährte Nachbartonnenregelung gelten. Das heißt, dass zwei direkt aneinandergrenzende oder gegenüberliegende Grundstücke eine Tonne gemeinsam nutzen können.“ Dies soll insbesondere denjenigen Haushalten weiterhelfen können, die etwas weniger Platz haben, um eine weitere Tonne auf ihrem Grundstück aufzustellen.