Aus Biomüll wird in der Vergärungsanlage Kompost. Damit Störstoffe am Ende nicht in der Komposterde verbleiben, müssen sie bei der Abfallverwertungsanlage in Augsburg (AVA) aufwendig aus dem Biomüll aussortiert werden. Ab der kommenden Woche werden die Biotonnen im Landkreis Aichach-Friedberg deshalb schon beim Leerungsvorgang auf Störstoffe überprüft. Schlagen die Detektoren am Müllfahrzeug an, wird die Schüttung der Tonne automatisch gestoppt. Die Bürger werden durch eine „Gelbe Karte“ darauf aufmerksam gemacht, dass in der Tonne Störstoffe entdeckt wurden. Die Gefäße werden in der ersten Phase dann erst einmal dennoch geleert. Auf der Karte gibt es Tipps für das richtige Befüllen der Biotonne, damit künftige Leerungen ohne Beanstandungen durchgeführt werden können.
Im Landkreis sind etwa 40.000 Biotonnen im Einsatz, die 14-tägig geleert werden. Der gesamte Biomüll aus dem Landkreis und der Region Augsburg wird in die Vergärungsanlage der AVA in Augsburg gebracht. Dort werden jährlich rund 700 t an Störstoffen aussortiert, vor allem Plastik, Metall und Restmüll. In der Vergärungsanlage wird neben der Erzeugung von Biogas aus Gärresten hochwertiger Kompost und Flüssigdünger hergestellt. Trotz Absiebens gelingt es nicht, alle Störstoffe aus dem Biomüll zu entfernen. Vor allem dünnwandiges Plastik landet am Ende als Mikroplastik im Kompost, der letztlich als Komposterde wieder auf dem Boden ausgebracht wird.
Der Detektor, der ab nächster Woche zum Einsatz kommt, erkennt Störstoffe, sobald der Schüttungsvorgang gestartet wird. Zudem führen die Müllwerker auch weiterhin Sichtkontrollen bei den Gefäßen durch. Nach einer „Verwarnphase“ gibt es ab dem kommenden Jahr dann für Verstöße eine „Rote Karte“, die Biotonnen bleiben dann ungeleert stehen.