Ein Jahr Krieg
Schon am dritten Tag nach Kriegsbeginn startete LandsAid einen Einsatz für die Ukraine. Die Hilfsorganisation blickt zurück und schaut nach vorn
Fast genau ein Jahr ist seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vergangen – und noch immer tobt ein Krieg, der seit dem 24. Februar 2022 zu unzähligen Toten und Verletzten sowie Millionen Geflüchteten geführt hat. Nur wenige Tage nach Kriegsbeginn startete die Kauferinger Hilfsorganisation LandsAid ihren Einsatz nahe Radymno an der polnisch-ukrainischen Grenze. Stand zunächst die Notversorgung der geflüchteten Menschen in der Grenzregion im Vordergrund, richtete LandsAid den Fokus nach dem Nachlassen der Flüchtlingsströme auf die Lieferung und Weiterverteilung von Hilfsgütern in die Ukraine selbst. Schon bald war mithilfe lokaler Partner und Helfer aus Polen und der Ukraine ein gut funktionierendes Logistiksystem aufgebaut. Von Radymno aus wurden seitdem regelmäßig dringend benötigte Waren an verschiedene Standorte in der Ukraine geliefert und von dort aus im ganzen Land verteilt.
430 Tonnen Hilfe
Bis zum Ende vergangenen Jahres hat LandsAid fast 220 Hilfstransporte durchgeführt und insgesamt rund 430 Tonnen humanitärer Hilfsgüter in die Ukraine und die Grenzregion transportiert. Hauptbestandteil der Hilfslieferungen waren haltbare Lebensmittel und komprimierte Nahrung, medizinische Produkte und Geräte, Verbrauchsmaterialien und Medikamente. Hinzu kamen Hygieneartikel und Windeln für Kinder und Erwachsene sowie verschiedene Gebrauchsartikel wie Schlafsäcke, Decken und Isomatten.
Vor allem Weiterverteilungszentren lokaler Partner, soziale, kirchliche und humanitäre Einrichtungen sowie Flüchtlingsunterkünfte in vielen Regionen der Ukraine wurden regelmäßig mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln beliefert. Seit Juli 2022 konnte das lokale Helferteam zudem mehr als 1.700 hilfsbedürftige Familien über die Verteilung von monatlich etwa 300 standardisierten Hilfspaketen erreichen. Für rund 560 dieser Pakete wurde dafür innerhalb der Ukraine der Postweg genutzt. Ebenso wurden medizinische Institutionen und sowie dezentrale Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine mit Verbrauchsmaterial, Medikamenten, Erste-Hilfe-Sets und chirurgischem Equipment versorgt.
„Insgesamt konnten wir rund 225.000 Menschen in den Projektregionen in der Ukraine und der Grenzregion Polens in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Hygiene erreichen“, berichtet LandsAid-Projektleiterin Carola Gerhardinger.
Wie geht es weiter?
Unzählige Unterstützerinnen und Unterstützer, viele helfende Hände – sowohl in Polen und der Ukraine als auch bei den Vorbereitungen in Deutschland – seien maßgeblich für den großen und langfristigen Erfolg des Einsatzes gewesen, so LandsAid-Geschäftsführer Dirk Growe. „Besonders innerhalb des ersten halben Jahres wurden viele Sach- und Geldspendensammlungen organisiert, zahlreiche Aktionen und Events für unsere Projekte in der Ukraine auf die Beine gestellt.“
LandsAid möchte sich auch weiterhin in der Ukraine engagieren. In den nächsten Wochen wird ein Team um Vorstandsmitglied Hans Musswessels nach Kiew reisen, um weitere Möglichkeiten der Hilfe auszuloten und die nächsten Schritte zu planen. „Wir alle wissen nicht, wann der Krieg in der Ukraine enden wird“, so Growe. Spätestens dann würden die Menschen und das ganze Land vor einer weiteren, gigantischen Aufgabe stehen – dem Wiederaufbau, der mit Sicherheit viele Jahre dauern werde. Eine Herausforderung, so Growe, aber auch hier werde sich LandsAid positionieren.
Die LandsAid-Projekte in der Ukraine werden unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft, Stiftungen und private Spender sowie Vereinen wie Apotheker Helfen e. V.
Infos unter https://landsaid.org.
Spendenkonto:
LandsAid e.V.
IBAN: DE66700520600000014001
BIC: BYLADEM1LLD
Stichwort: Ukraine
Bild: LandsAid