Auf dem Dach des Kaufbeurer Parkhauses am Kunsthaus wurde eine Photovoltaikanlage mit über 300 Solarmodulen installiert. Der erzeugte Strom wird direkt in die Energieversorgung des Rathauses eingespeist und deckt zwei Drittel des Bedarfs. Alle städtischen Gebäude werden zudem seit Anfang des Jahres ausschließlich mit Ökostrom versorgt.
Die über 300 Solarmodule bedecken die Dachfläche fast komplett und sind durch die Höhe des Dachs nicht im Blickfeld. Eine zusätzliche Photovoltaikanlage direkt auf dem Dach des Rathaus Neubaus ist technisch nicht möglich, daher wurde dieser Standort nahe des Rathauses gewählt.
Die Anlage mit einer Leistung von knapp 100kWp erzeugt im Jahr ungefähr 90.000 kWh und ermöglicht eine Deckung des benötigten Strombedarfs im Rathaus von schätzungsweise zwei Dritteln. 70 Prozent des produzierten Stromes wird davon direkt im Rathaus verbraucht, bei Überproduktion wird der Strom in das reguläre Netz eingespeist. Der Strom wird über die im letzten Jahr installierte Notstromversorgungsleitung direkt vom Parkhaus ins Rathaus transportiert. Die Anlage wurde bei VWEW in Auftrag gegeben.
Die Dachinstallationen für die Photovoltaikanlage wurden bereits abgeschlossen, die vier Wechselrichter werden demnächst installiert. Die technischen Voraussetzungen im Rathaus werden in den nächsten Wochen geschaffen, sodass die Anlage im zweiten Quartal 2020 in Betrieb geht.
Die Gesamtkosten der Photovoltaikanlage liegen bei ca. 110.000 Euro. Die Kosten werden sich innerhalb der nächsten 8 Jahre amortisieren. Die Anlage kann die nächsten 25 bis 30 Jahre genutzt werden und sorgt für energieeffizientes und ökologisch sinnvolles Wirtschaften durch grünen Strom.
Weiterhin bereitet die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem örtlichen Energieversorgungsunternehmen VWEW die Errichtung von Ladestationen im Parkhaus für Elektroautos vor, die Fördermittel werden derzeit beantragt. Beauftragt wurde kürzlich auch die Erweiterung der städtischen Fahrzeugflotte um ein Elektrofahrzeug. Diese Ersatzbeschaffung ergänzt die bereits vorhandenen und rege genutzten E-Bikes.
Zudem bezieht die Stadtverwaltung sowie alle städtischen Einrichtungen seit 1. Januar 2020 grüne Energie der VWEW. Basierend auf dem Rahmenvertrag aus dem Jahr 2011 konnten die Energiebezugsvereinbarungen um weitere drei Jahre bis Ende 2024 verlängert werden. Pro Kilowattstunde belaufen sich die Netto-Mehrkosten für Ökostrom aus Wasserkraft auf 0,25 Cent.
Alle diese Maßnahmen wurden als sogenannte Geschäfte der laufenden Verwaltung initiiert und umgesetzt. Eine Ausschussbeteiligung ist nicht erforderlich.
Oberbürgermeister Stefan Bosse sieht die Stadtverwaltung in der Pflicht die Vorreiterrolle zu übernehmen: „Mit dieser Photovoltaikanlage und der Tarifumstellung geht das Rathaus mit gutem Beispiel voran und ich hoffe, dass dadurch auch Unternehmen und Privatpersonen zum Umstieg auf grünen Strom inspiriert werden.“