Grüne Schwaben wollen Präsenz auf dem Land verbessern – Kontinuität bei Vorstandswahl
Der Bezirksverband Schwaben von Bündnis 90/Die Grünen tagte für eine Wahlnachlese und Vorstandswahlen in Immenstadt im Allgäu. Gerne hätte man Thomas Gehring in seiner Heimat zur Wiederwahl gratuliert und gefeiert, doch das Wahlergebnis vereitelte diese Planung. Trotz einem erneut herausragendem Erststimmenanteil reichte es am Ende bei den Gesamtstimmen nicht für den Landtagsvizepräsidenten und erfahrenen Abgeordneten, dessen Regionalbüro in Immenstadt nun geschlossen wurde.
Die Konsequenzen der schmerzhaften Stimm- und Mandatsverluste, die in Schwaben größer ausfielen als im landesweiten Schnitt, wurden beim Bezirksparteitag von den Delegierten diskutiert und anhand der Wahlauswertung erste Schritte für die Zukunft eingeleitet: Die vier verbliebenen grünen Landtagsabgeordneten im Wahlkreis Schwaben – neben Gehring verlor auch Christina Haubrich aus Aichach-Friedberg ihr Landtagsmandat – teilen sich das Bezirksgebiet nun neu auf. Die Betreuung aller Stimmkreise und Kreisverbände soll weiterhin gewährleistet werden und die Abgeordneten wollen sich noch mehr vor Ort zeigen und ihre Arbeit und ihre Ideen besser im ganzen Land verbreiten, berichtete der Abgeordnete Max Deisenhofer, der in Zukunft das Oberallgäu betreuen wird.
Kemptener Büro bleibt erhalten – Spitzenduo kümmert sich um Allgäuer Stimmkreise
Das Kemptener Grünen-Büro am Kapellenplatz bleibt erhalten. Der zuvor von Thomas Gehring genutzte Raum wird nun von Eva Lettenbauer übernommen, die sich um Kempten und den Landkreis Lindau kümmert. Somit ist nun das Spitzenduo der schwäbischen Grünen für die beiden Stimmkreise Lindau, Sonthofen und Kempten, Oberallgäu zuständig, die zuvor Thomas Gehring abgedeckt hatte. Die Allgäuer Grünen kündigten an, in fünf Jahren wieder mit Kandidaturen aus der Region in den Landtag einziehen zu wollen. Die Oberallgäuer Kreistagsfraktionsvorsitzende Christina Mader machte im Grußwort deutlich, dass die Grünen im Allgäu auch auf kommunaler Ebene fest etabliert sind und sich weiterhin mit starker Stimme um Themen wie etwa Rappenalptal, B12-Ausbau und Elektrifizierung der Allgäubahn kümmern werden.
Bezirksgrüne weiterhin für Umwelt und Pflege zuständig
Im Bezirkstag Schwaben bleiben trotz der Verluste die Verantwortungsgemeinschaft mit der CSU erhalten und damit wichtige Positionen in grüner Hand: Die neu gewählte Bezirksrätin Melitta Hippke aus Augsburg folgt als Pflegebeauftragte auf Christine Rietzler (Oberallgäu); Lukas Geirhos aus Bobingen übernimmt das Amt des Umweltbeauftragten von Albert Riedelsheimer (Donauwörth). Die Oberallgäuerin Barbara Holzmann vertritt weiterhin Bezirkstagspräsident Sailer, nunmehr als weitere Stellvertreterin anstatt als Vizepräsidentin. Heidi Terpoorten (Dillingen) bleibt Fraktionsvorsitzende, ihre neue Stellvertretung ist Melitta Hippke.
Vorstandswahl: Wechsel bei den Beisitzerinnen, Kontinuität an der Spitze
Bei der turnusgemäßen Vorstandsneuwahl wurden Sprecherin Eveline Kuhnert (Günzburg), Sprecher Alpay Artun (Neu-Ulm) und Schatzmeisterin Elfriede Roth (Oberallgäu) in ihren Ämtern bestätigt. „Wir wollen die Kreisverbände noch besser unterstützen und dazu vor allem in den ländlichen Gebieten die Strukturen effektiver machen“, so Eveline Kuhnert.
Alpay Artun dankte den vielen Engagierten für ihren Einsatz in einem schwierigen Wahlkampf. Er wird die Interessen des Bezirksverband weiterhin auch gegenüber dem Landesverband im Landesausschuss vertreten.
Auch Albert Riedelsheimer (Donau-Ries), der aus dem Bezirkstag ausgeschieden war, bleibt als Beisitzer für kommunale Vernetzung dem Vorstand erhalten. Als neue Beirätin für Vielfalt will Chrissi Myrtsidou-Jung aus dem Ostallgäu die Teilhabemöglichkeiten und die Vielfalt in der Partei strukturell stärken. Für Digitales ist Lea Passarge aus Augsburg zuständig. Sie möchte zur Vernetzung zwischen Kreis- und Ortsverbänden, dem Bezirk sowie der Landesbene beitragen und kleinere Gliederungen dabei unterstützen, auch online sichtbarer zu werden.
Der Vorstand bedankt sich bei Sabrina Harper und Markus Schnitzler, die diese Positionen in den vergangenen Jahren innehatten und sich aus Zeitgründen nicht zur Wiederwahl beworben hatten. Beide haben mit ihrem Wissen und neuen Perspektiven einen wesentlichen Anteil am Erfolg des Vorstands.
Foto: Nathan Lüders, Grüne Schwaben