Ortstermin: Parlamentarischer Geschäftsführer war in Dietkirch – und plädiert
für „schnelle und pragmatische Lösung“
Die zerstörerischen Bilder des Augusthochwassers vor 15 Jahren haben sich tief in die Erinnerung der Bürger des kleinen Gessertshausener Ortsteils Dietkirch eingebrannt. Direkt neben dem malerischen Weiler in den Stauden fließt die Schmutter, die damals große Schäden im Ort versursacht hat. „Das Wasser reichte bis zur Schwelle unserer Kirche, unsere Häuser standen unter Wasser auch das Feuerwehrhaus war von der Überschwemmung bedroht“, erinnert sich Kirchenpfleger und damaliger Kommandant der örtlichen Feuerwehr Otto Trieb beim Ortstermin mit Landespolitiker Dr. Fabian Mehring, der den Hilferuf der Anwohner zum Anlass nahm um – mit Abstand, Maske und in Begleitung von Bürgermeister Jürgen Mögele – persönlich nach Dietkirch zu kommen.
Eigentlich waren den Dietkirchern ihre Sorgen vor einer erneuten Überschwemmung ihres Ortes im letzten Jahr bereits genommen, erklärte Bernadette Zott dem Parlamentarischen Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Landtag. „Uns war schnell klar, dass die Durchlässe unter der benachbarten B300 nicht tief genug waren um die gewünschte Wirkung zu zeigen und das überschüssige Wasser an unseren Häusern vorbei zu leiten“, so Zott. Zur großen Freude aller Beteiligten änderte sich dies im Sommer 2020, indem das Straßenbau sowie das Wasserwirtschaftsamt vorausschauend gearbeitet und bei der Sanierung der B300 zeitgleich die Durchlässe erneuert und vertieft haben. „Die Freude darüber war aber nur von kurzer Dauer“, so Bernadette Zott. Nur kurze Zeit später, so Anwohner Adelbert Geßler, wurde nämlich mit Beton und Steinen der Ursprungszustand wiederhergestellt.
Auf Rückfrage beim Augsburger Landratsamt erhielten die Anrainer die Auskunft, dass das
zugehörige Wasserrechtsverfahren noch nicht abgeschlossen sei und man deshalb keine Veränderungen durchführen könne. Weil dieses Verfahren sich auskunftsgemäß aber noch mindestens weitere fünf Jahre in die Länge ziehen wird, hat man in Dietkirch nun wieder Angst vor einem neuerlichen Hochwasser, weshalb sich die Dorfgemeinschaft nun an den FW-Heimatabgeordneten Dr. Fabian Mehring gewendet hat.
Mehring fasste seine Eindrücke beim Ortstermin wie folgt zusammen: „Im Zuge der Sanierung der B300 haben alle hieran beteiligten Institutionen vorbildlich gehandelt, indem sie zwei notwendige Maßnahmen zusammengeführt und dadurch Zeit und Steuergeld gespart haben. Umso mehr ist es ein Treppenwitz, wenn nun der Verwaltungsschimmel wiehert und alles wieder zurückgebaut wird“, ärgert sich der Abgeordnete. Noch vor Ort sagte Mehring den Dietkircher Bürgern zu, sich der Angelegenheit persönlich anzunehmen und bei Umweltminister Thorsten Glauber für eine „pragmatische und schnelle Lösung“ zu werben. „Hochwasser wartet schließlich weder auf Corona noch auf Bürokratie und ich will nicht erleben, dass Dietkirch wegen offener Verwaltungsfragen erneut unter Wasser steht, weil man einen bestehenden Schutz wieder zugemauert hat“, so der FW-Spitzenpolitiker. Konkret will Mehring die separate Abwicklung des allgemeinen Wasserrechtsverfahrens und der Genehmigung der bereits bestehenden Entlastungsröhren erwirken: „Nachdem alle davon potenziell betroffenen Überflutungsflächen den betroffenen Anwohnern oder der Gemeinde selbst gehören, wird es dagegen auch keine Gegenwehr geben, sodass man pragmatisch vorgehen sollte“, ist sich Mehring sicher und freute sich, dass auch Rathauschef Mögele seine Unterstützung hierfür zusagte.