Am Montag Vormittag hat David Mayonga aka Roger Rekless über 400 Schüler in der Stadthalle Gersthofen aus dem Wochenendschlaf gerissen. Der bayerische Rapper und Autor hat die überwiegend nachdenklichen Töne aus seinem Buch und Leben mit deftigen Beats gepfeffert, um die Botschaft wieder mal Heim zu tragen: Bei Rassismus gibt es „keine Diskussion“, wie sein gleichnamiger Song lautet.
Der bayerische Rapper und Autor David Mayonga las aus seinem Buch »Nein, ein N*** darf nicht neben mir sitzen«. Zwischendurch und im Anschluss begegnete der Anti-Rassismus Aktivist den Schülern nahbar, sympathisch und auf Augenhöhe beim Diskutieren und im Erfahrungsaustausch. Rassismus ist kein Phänomen der Vergangenheit, sondern findet weiterhin täglich statt; auch an Schulen. Die Mehrheitsgesellschaft schaut oft weg und da beginnt das eigentliche Problem. Ausgrenzen aufgrund von vermeintlichem Anderssein wird dann normal.
Die Veranstaltung auf Initiative des Paul-Klee Gymnasiums in Kooperation mit der Stadtbibliothek Gersthofen ist daher nicht nur während der momentanen internationalen Woche gegen Rassismus aktuell, sondern trifft auf einen wunden Punkt unserer Zeit und Gesellschaft; Deutschland im März 2024. Umso mehr müssen wir darüber sprechen.
David Mayonga (*1981 in München), auch bekannt als Roger Rekless, ist als Musiker und Produzent überwiegend in der Hip-Hop-Szene unterwegs. Für den Bayerischen Rundfunk moderiert er auf PULS und Bayern 3. Zudem arbeitet der studierte Sozialpädagoge international in der offenen Jugendarbeit, unter anderem im Auftrag des Goethe-Instituts.
Er ist in der bayrischen Provinz groß geworden und spricht Dialekt. David Mayonga sieht sich in erster Linie als Bayer. Dennoch wird er aufgrund seiner Hautfarbe schon am ersten Tag im Kindergarten zurückgewiesen: »Nein, ein N*** darf nicht neben mir sitzen.« Bis heute begleiten ihn rassistische Anfeindungen. Die Polizei durchsucht sein Auto, beim Einkaufen wird er mit »Was du wollen?« begrüßt. In seinem Buch »Ein N*** darf nicht neben mir sitzen« gibt David Mayonga einen Einblick, warum wir Menschen solch eine Angst vor dem Anderssein haben. Warum wir diskriminieren und was wir tun können, um dem weniger Raum zu geben.
Foto: Marcus Weisenstein