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Donauwörth: Tradition „Zwischen den Jahren“ Christbaumloben 2022 – Für jedes Lob gibt’s eine kleine Gabe!

Foto: Stadt Donauwörth / U. Steger

Vielerorts zwischen Allgäu und Donau gibt es in der Zeit „zwischen den Jahren“ eine schöne Tradition: Das Christbaumloben!
In Donauwörth wird seit einigen Jahren von der Städt. Tourist-Information der schöne Brauch wieder durchgeführt und dadurch gelebt und weitergegeben. Bis heute werden dadurch Freundschaften gepflegt und es ist in manchen Ortschaften in und um Donauwörth gang und gäbe, Nachbarn, Verwandten und Bekannten in der Advents- und Weihnachtszeit einen Besuch abzustatten, um auf launige Weise und in (gespielt) überschwänglicher Art deren Christbaum zu loben. Die Absicht dahinter ist denkbar einfach: als Dank für die großartige Lobpreisung möchte man einen kleinen Schnaps, ein Gläschen Likör oder etwas Süßes ergattern.
Der wunderschöne Christbaum vor dem Rathaus lädt in diesem Jahr besonders dazu ein, bestaunt und in den höchsten Tönen gelobt zu werden. Während eines Spazierganges und Einkaufsbummels „zwischen den Jahren“ können sich Familien und Einzelpersonen für ihr Lob eine kleine „Pralinen-Köstlichkeit“ in der Städt. Tourist-Information in der Rathausgasse abholen.
Hier liegen Kärtchen für das „Christbaumloben“ aus und warten auf originelle Sprüche und frohlockendes Lob, die dann auf einer Wand für alle zu lesen sind.
Einfach in dieser Zeit während der Tourist-Info Öffnungszeiten (27.12.-5.1., Mo.-Do. von 9 bis 12 und 13-17 Uhr und Fr. von 9 bis 13 Uhr) dort vorbeischauen und die wohlwollenden Lobpreisungen des Rathaus-Christbaumes, die Andere schon gemacht haben lesen oder am besten gleich mitmachen!
Die Aktion der Tourist-Info soll ebenfalls auffordern, diesen alten fast vergessenen Heischebrauch (heischen = altes Wort für „um etwas bitten“) auch im häuslichen Umfeld zu pflegen und wieder aufleben zu lassen… und sei es – in diesen Zeiten – nur über den Gartenzaun…
Übrigens: Der Christbaum vor dem Rathaus wird genau seit 94 Jahren an dieser Stelle aufgestellt und hat eine bewegte Geschichte: Die Wirtschaftskrise führte 1928 zu einer hohen Arbeitslosigkeit und fast unerträglichen Notlage der Bevölkerung, die durch einen
äußerst strengen Winter noch verschlimmert wurde. Der Stadtrat richtete einen Aufruf an die Donauwörther Bevölkerung und ließ erstmals (!) einen beleuchteten Weihnachtsbaum – damals mit Sammelbüchse für die Armen – vor dem Rathaus aufstellen. Der Rathaus-Christbaum wurde somit für viele Donauwörther Generationen eine liebgewonnene, feste Tradition und gilt als Botschafter gelebter Solidarität in der Stadt. Er ist der untere Fixpunkt der festlich geschmückten Donauwörther Reichsstraße in der Advents- und Weihnachtzeit. Damit die Autos von den Lichtern nicht geblendet werden, erstrahlt er nur im oberen Bereich. (Foto: Stadt Donauwörth / U. Steger)