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Donauwörth: Ein Monat Jugendcafé: Eine Erfolgsgeschichte

Seit einem Monat ist das Donauwörther Jugendcafé in der Reichsstraße unter der Woche ab 13 Uhr für Jugendliche geöffnet. Was ist geboten und wie wird das Angebot angenommen? Die Stadt Donauwörth und der Kreisjugendring Donau Ries ziehen ein erstes Fazit.
Stadtjugendpfleger Yasin Akyüz blickt glücklich auf die vielen Jugendlichen, die sich nach der Schule in „seinem“ Jugendcafé in der Reichsstraße eingefunden haben. Sie kommen vor allem aus der Donauwörther Kernstadt und den Stadtteilen, aber auch aus umliegenden kleineren Gemeinden. Darunter sind bereits einige „Wiederholungstäter“, die sich aktiv in die Gestaltung des Angebots einbringen, wie Akyüz stolz erzählt. So herrscht zum Beispiel großes Interesse, freiwillig regelmäßig im Thekenteam mitzuarbeiten. Auch Praktikumsanfragen sind schon beim Kreisjugendring eingegangen, der erste Praktikant wird noch im Juni in den Beruf der sozialen Arbeit reinschnuppern.
Besonders wichtig ist dem Stadtjugendpfleger, dass die Jugendlichen ihre eigenen Interessen ausleben und in die lebendige Gemeinschaft einbringen können. Die ersten Bilder für die noch leeren Wände wurden beispielsweise von einer 13-jährigen Besucherin gezeichnet, eine Mädelsclique nutzte den geschützten Raum, um Tänze und Gesänge aus ihrer Kultur zu pflegen und eine Gruppe von Jugendlichen haben für die anderen Jugendcafé-Besucher unter Anleitung gekocht. Spannende Wettkämpfe wurden bei Tischtennis-, Kicker- und Videospiel Turnieren ausgetragen und auch das – wie alles andere übrigens kostenfrei angebotene – Breakdance-Training ist angelaufen. Akyüz ist selbst passionierter Breakdancer. Sein Plan ist es, mit der neu gegründeten Gruppe zukünftig auch auf Events und Festen aufzutreten.
Allgemein hat der 35-jährige bereits viel für die Zukunft aus dem Zettel: „In den Sommerferien werden wir den Hinterhof des Cafés gemeinsam umgestalten. Über 60 Ideen haben die Jugendlichen zusammengetragen und ausgewertet. So sollen sie von Anfang an das Gefühl haben, dass sie gehört werden und das Jugendcafé mitgestalten dürfen. Schließlich ist mein ganz großes Ziel, dass unsere Räume zum zweiten Zuhause der Jungs und Mädels werden.“ Aktuell feilt der gebürtige Böblinger außerdem an einem speziellen Programm für die Sommerferien und wertet dazu auch Anregungen, Tipps und Wünsche der bisherigen Besucherinnen und Besucher aus. Neben den organisatorischen Aufgaben hat Akyüz auch immer ein offenes Ohr für seine Gäste: „Die Besucher sollen mich auch als festen Ansprechpartner für Beratungsgespräche oder Bewerbungshilfe sehen. Dies benötigt jedoch Vertrauen und das bildet sich in der offenen Jugendarbeit nur, wenn man aktiv zuhört, über einen längeren Zeitraum verlässlich für die Jugendlichen da ist und sich hineinversetzen kann.“
Bisher geht das Konzept des Jugendcafés mit seinen Angeboten und Gestaltungsmöglichkeiten jedenfalls hervorragend auf. Und damit das auch so bleibt, wird Akyüz in Zukunft auch an den Donauwörther Schulen vorbeischauen. Vorstellen, kennenlernen und Vertrauen aufbauen – und immer wieder coole, attraktive Angebotsformate schaffen, das steht bei ihm an oberster Stelle. Oder eben „eine gut funktionierende und verlässliche offene Jugendarbeit“ – wie Akyüz verschmitzt lächelnd hinzufügt