Start Nachrichten Donau-Ries: Ursache von Bahnunglück weiter unklar – Go-Ahead fährt künftig selbst

Donau-Ries: Ursache von Bahnunglück weiter unklar – Go-Ahead fährt künftig selbst

Gleis-Bahn-Schienen
Gleis-Bahn-Schienen

Nach dem Mitschleifen einer Frau durch eine regionale Bahn in Schwaben ist die Ursache weiterhin unklar. Wie ein Polizeisprecher am Freitag berichtete, habe die schwer verletzte 39-Jährige nach wie vor nicht befragt werden können. «Wir wissen nicht, wann wir sie vernehmen können», sagte er.
Der Bahnbetreiber Go-Ahead kündigte unterdessen an, ab 1. April selbst auf der Strecke vom bayerischen Donauwörth nach Aalen in Baden-Württemberg fahren zu wollen. Auf dieser Strecke war es am Montagabend im Bereich Nördlingen zu dem Unglück gekommen.
Die Frau war bei einem Halt mit einer Hand in der Tür des Zuges eingeklemmt und dann von dem Zug mitgeschleift worden, bis das Zugpersonal eine Notbremsung einleitete. Die 39-Jährige erlitt schwerste Verletzungen, ein Gutachter soll nun das Unglück untersuchen. Dabei geht es laut Polizei auch darum, mit welcher Sicherheitstechnik die Bahn ausgestattet war. Der Zug wurde von den Ermittlern sichergestellt.
Go-Ahead hatte im Dezember 2022 von der Deutschen Bahn (DB) die Strecken des sogenannten Augsburger Netzes übernommen, zu dem auch die Linie nach Aalen gehört. Da Go-Ahead wegen Personalmangels zunächst nicht alle Verbindungen selbst bedienen konnte, wurden DB Regio und die Weser Ems Eisenbahn GmbH (WEE) als Subunternehmer engagiert.
Der Unglückszug stammte laut Go-Ahead von WEE. Der Vertrag mit diesem Anbieter sei bereits am 3. März, also vor dem Unfall, zu Ende März gekündigt worden, berichtete Go-Ahead. Da Go-Ahead inzwischen mehr eigene Lokführer und Lokführerinnen habe, könne die Strecke nun selbst gefahren werden. Die restlichen Verbindungen will das Unternehmen spätestens ab 11. Juni von der DB-Tochter übernehmen.
Go-Ahead hat seit der Übernahme des fahrgaststarken Regionalnetzes durchgängig mit Zugausfällen und Verspätungen zu kämpfen. Im Dezember blieben nach Blitzeis zahlreiche der neuen Züge liegen, die mit den winterlichen Bedingungen nicht zurecht kamen. Aktuell kommt es auch wegen Bauarbeiten zu Ausfällen zwischen Augsburg und Donauwörth. Die Grünen haben beantragt, die «Qualitätsprobleme bei Go-Ahead» im Landtag in München zu behandeln.

Zeugenaufruf: Frau von Zug mitgeschleift
Nördlingen – Eine 39-Jährige Frau wurde am Montagabend auf der Bahnstrecke Donauwörth-Aalen offenbar mehrere Kilometer von einem Zug mitgeschleift. Die Frau wurde dabei schwer verletzt, befindet sich mittlerweile aber in einem stabilen Zustand.
Die Kriminalpolizei Dillingen ermittelt derzeit zu diesem Vorfall und bittet um sachdienliche Hinweise zu folgenden Fragen:
• Wer war mit der 39-Jährigen im Zug? Dabei sind auch Fahrgäste relevant, die vor der Notbremsung ausgestiegen sind.
• Wer kann Angaben dazu machen, wann die Frau eingestiegen ist?
• Wem ist die Frau an einem Bahnsteig an der betreffenden Zugstrecke oder im Zug selbst aufgefallen?
Zeugenhinweise nimmt die Kriminalpolizei Dillingen unter der Telefonnummer 09071/56-0 entgegen.
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