Wie bereits bekannt, findet an diesem Wochenende (17.-19.11.2023) ein Treffen der sog. „Reichsbürger-Szene“ in einem Hotel in Wemding statt. Während es am Freitag keine nennenswerten Vorkommnisse gab, musste die Polizei das Hotel am Samstagabend betreten.
Am Samstagnachmittag ging ein Teilnehmer der Veranstaltung vor dem Hotel einen Journalisten körperlich an. Nach bisherigem Stand schlug der Mann dem Journalisten dabei gegen dessen Kamera, wodurch der Journalist im Gesicht leicht verletzt wurde. Anschließend ging der Mann wieder in das Hotel zurück. Eine Personalienfeststellung war somit durch die Polizei zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.
Die Polizei erlangte zudem Erkenntnisse, dass sich in dem Hotel zwei Personen aufhalten sollen, gegen die Haftbefehle vorliegen sollen. Einsatzkräfte betraten daher am Samstag gegen 19.30 Uhr das Hotel und stellten die Personalien der anwesenden Personen fest.
Dabei konnte die Person namentlich identifiziert werden, welche den Journalisten am Samstagnachmittag verletzt haben soll. Es handelte sich um einen 67-jährigen Mann. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
Zudem stellten die Einsatzkräfte zwei Personen fest, gegen die Haftbefehle vorlagen. Einer der beiden Personen, ein 66-jähriger Mann, konnte den Haftbefehl durch Zahlung der bislang unbeglichenen Geldbuße abwenden.
Die zweite betreffende Person, eine 57-jährige Frau, befindet sich derzeit im Polizeiarrest. Gegen sie liegen zwei Haftbefehle vor. Sie soll heute in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert werden. Bei der Frau wurden zudem mehrere Joints aufgefunden, weshalb gegen sie wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt wird.
Der Einsatz war gegen 22.15 Uhr beendet. Bei den Maßnahmen im Hotel verhielten sich die anwesenden Personen größtenteils kooperativ. Drei Personen mussten durch Einsatzkräfte weggeschoben bzw. kurz festgehalten werden. Eine Person musste auf Grund ihres Verhaltens kurzzeitig gefesselt werden.
Die Polizei wurde am Samstag durch Teile einer Einsatzhundertschaft der Bereitschaftspolizei sowie des Polizeipräsidiums München unterstützt.