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Donau-Ries: Partnerschaft des Landkreises mit der Landwirtschaft

Stefan Wiedenmann, Landwirt aus Hoppingen hatte sich Ende des letzten Jahres an Landrat Stefan Rößle gewandt und um Unterstützung bei verschiedenen Problemstellungen gebeten. Bei einem ersten gemeinsamen Runden Tisch zwischen Vertretern der Landwirtschaft und des Landratsamts entstanden fünf Projektideen, die der Landkreis zusammen mit den Vertretern der Landwirtschaft zwischenzeitlich weiter konkretisiert hat. Anfang Februar fand nun das zweite Treffen statt. Aufgrund der vielen Ideen und positiven Impulse, die sich während dieses Gesprächs auftaten, wurde vereinbart, dass sich aus der losen Runde künftig eine feste Struktur entwickeln soll. Folgenden Vorschlag aus den Reihen der landwirtschaftlichen Vertreter hat Landrat Stefan Rößle gerne aufgegriffen: Die Organisation des gestarteten Partnerschaftsprojekts des Landkreises mit der Landwirtschaft soll in den Nachhaltigkeitsprozess des Landkreises eingebunden werden. Der Vorteil wäre, so Landrat Rößle, dass durch die neu geschaffene Stelle im Bereich Nachhaltigkeit die Projekte durch hauptamtliches Personal mit betreut werden könnten. Später sollen Arbeitsgruppen und evtl. auch ein Steuerungskreis eingerichtet werden. Unterstützung könnte das Landratsamt zudem auch im Bereich Marketing bieten. Als konkretes Beispiel wurde an eine Ergänzung des regionalen Einkaufsführers des Landkreises gedacht.
Zu den beim letzten Treffen angeregten fünf Projekten wurde im Einzelnen folgendes weitere Vorgehen vereinbart:
Erstellung eines Pools mit Landwirten, die Ausgleichsflächen oder Produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen (PIK) zur Verfügung stellen für suchende Bauherrn
– Es soll zunächst ein Aufruf erfolgen, ob es interessierte Landwirte gibt, die dann auch gleich geeignete Flächen melden sollten. Die Flächen würden den Landwirten von den Bauherrn entsprechend vergütet werden. Die weitere Kommunikation soll über das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie die Obmänner des BBV erfolgen.
Umstellung der Kantinen des Landkreises auf 50 % regionale/ökologische Produkte
– Zur Umsetzung der Umstellung wird angedacht, mit einem Modellprojekt am gKU und einem zunächst 50%-Anteil an regionalen/ökologischen Produkten zu starten und die weitere Entwicklung zu beobachten. Bevor es los gehen kann, müssen aber die politischen Gremien noch darüber beraten und entscheiden.
Patenschaftsprojekte
– Von Seiten des Regionalmanagements des Landratsamtes wurde eine Reihe von Projekten aus dem Bereich der solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) vorgestellt. Sämtliche Projekte basieren darauf, dass Interessierte an Landwirte einen bestimmten Betrag zahlen und im Gegenzug dafür landwirtschaftliche Produkte erhalten. Es können auch Tierpatenschaften angeboten werden. Möglich sind SoLaWi-Projekte im Bereich des Gemüse-, Getreide- und Obstanbaus wie auch im Bereich der Tierhaltung, wobei dabei sowohl Produkt- wie auch Fleischpatenschaften geschlossen werden können. Es wird vereinbart, Projektideen zu sammeln und hinsichtlich der Vermarktung eventuell den regionalen Einkaufsführer des Landkreises um die daraus entwickelten Patenschaften zu ergänzen.
Imageverbesserung
– Es wurde angeregt, einen Imagefilm über die Landwirtschaft zu drehen. In den Film einbezogen werden sollte auch der Bereich Forst. Der Landkreis könnte diesen Film eventuell in Auftrag geben und bezahlen. Zunächst möchte man gemeinsam Ideen zur Gestaltung sammeln. Der Kreistag muss zudem die finanziellen Mittel dafür noch freigeben.
Soziale Projekte
– Erste Ideen gehen hier in die Richtung, behinderte oder krebskranke Kinder auf einen Bauernhof einzuladen und sie beispielsweise einmal mit einem Traktor mitfahren zu lassen. Man könnte eventuell auch auf der nächsten Donau-Ries-Ausstellung Aktionen anbieten oder einzelne Angebote z. B. für Kindergeburtstage verlosen. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wird die Aktion mit bewerben und Anregungen sammeln. Interessenten können sich gerne auch beim Landratsamt melden. Ansprechpartnerin hierfür ist zunächst die Regionalmanagerin Frau Jennifer Werner.