Kaum ein Thema ist in der Politik aller Ebenen derzeit so präsent wie die Energieversorgung. Die Chance, sich darüber auszutauschen und Informationen aus erster Hand zu erhalten sowie Anliegen an Land- und Bundestag weiterzugeben, erhielten die Bürgermeister und -meisterinnen aus dem Landkreis im Rahmen eines Informationsgesprächs mit der Landtagsabgeordneten Eva Lettenbauer. „Das Potenzial hier im Landkreis ist enorm. Ich unterstütze Gemeinden gerne dabei, erneuerbare Energien zu gewinnen und so günstige und sichere Energie vor Ort zu erzeugen“, betont die Abgeordnete. Lettenbauer und die rund 15 Gäste der Veranstaltung beschäftigen die Debatten rund um Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Lettenbauer plädiert für mehr Photovoltaik auf Dächern. Bei Photovoltaik auf freier Fläche müsse abgewogen werden. Ein maßvoller Zubau, der Auswirkungen auf Biodiversität, Landwirtschaft, die Energiesicherheit, Landschaftsbild und eine faire regionale Verteilung von Energieanlagen abwägt sei nötig. Gemeinden können den Flächennutzungsplan ändern und so steuern, wo Freiflächen-Solaranlagen entstehen. Lettenbauer weist auf die Chancen für Gemeinden hin: Pro eingespeister Kilowattstunde Strom bei Windenergie- oder Freiflächen-PV-Anlagen nach EEG kann die beteiligte Gemeinde sich Einnahmen je Kilowattstunde sichern. Auch die Bürgerinnen und Bürger selbst können durch die Gründung einer Energiegenossenschaft mitverdienen. Die Abgeordnete befindet sich auch zum Netzausbau im Austausch mit den lokalen Verteilnetzbetreibern. Als wichtige Gesetzesanpassungen, die bezüglich Solarenergie bereits im Landtag vorgenommen wurden, nennt Lettenbauer die Solarpflicht auf staatlichen und gewerblichen Bauten sowie die geplanten Vereinfachungen bei der Genehmigung von PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden. Lettenbauer informierte auch über das am 1. Februar in Kraft getretene Wind-an-Land-Gesetz. Vizekanzler Robert Habeck erleichtert damit federführend den Bau von Windkraftanlagen und beschleunigt Genehmigungsverfahren deutlich. Das Gesetz sieht vor, dass bis 2032 schrittweise zwei Prozent der Bundesfläche für Windenergie bereitgestellt werden. „Für die Planungsregion 9, der unser Landkreis angehört, läuft deshalb derzeit endlich eine Neuausarbeitung der Windvorrangflächen“, fasst Lettenbauer zusammen und plädiert für ein schnelleres Vorgehen. Denn in der benachbarten Planungsregion Westmittelfranken ist man bereits weiter. Sie ist sich sicher: „Das Wind-an-Land-Gesetz wird auch im Donau-Ries Bürgerenergiegenossenschaften neue Möglichkeiten für Windräder geben.“ Lettenbauer lobte die neuen Zuschüsse für Gutachten bei der Gründung einer Windenergiegenossenschaft.