Beim Arbeitnehmerempfang des Landkreises Dillingen a.d.Donau bezeichnete Landrat Markus Müller die Arbeitnehmer als „Rückgrat der Betriebe“. Traditionell lud der Landkreis am Vorabend des 1. Mai Arbeitnehmervertreter der heimischen Unternehmen, der Gewerkschaften und von Behörden sowie aus der Politik ins Landratsamt ein.
In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte Landrat Markus Müller das Grundgesetz, das am 23. Mai 1949, also genau vor 75 Jahren beschlossen wurde. „Als das Fundament unseres Zusammenlebens in einem freien und demokratischen Rechtsstaat muss es in der Gegenwart mit besonderem Augenmerk betrachtet werden“, so Müller. Das Grundgesetz, stehe für unsere demokratischen Grundrechte sowie Werte und sichere Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde. Es schaffe zudem die Rahmenbedingungen für ein friedliches Miteinander und gebe die notwendige Stabilität, um als Gemeinschaft voranzuschreiten. Landrat Müller sagte zudem: „In Zeiten des Wandels und der Unsicherheit ist das Grundgesetz ein Kompass, der uns Orientierung gibt und unsere Demokratie stärkt.“
Passend zum Anlass des Arbeitnehmerempfangs verwies Müller, darauf, dass ebenfalls seit 75 Jahren die Soziale Marktwirtschaft, eingebettet in das Grundgesetz, wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung vereint. Sie schaffe Chancengleichheit, soziale Absicherung und Fairness im Wettbewerb. „Unser Wohlstand und unsere Stabilität als Nation sind eng mit der Sozialen Marktwirtschaft verbunden und garantiert, dass auch auf die Schwächeren in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt ein Augenmerk gerichtet wird“, betonte Müller.
Dieses Wirtschaftsmodell habe Deutschland zu einem der erfolgreichsten Länder der Welt gemacht. Es verbindet die Freiheit der Märkte mit sozialer Verantwortung. Es sorgt dafür, dass alle Menschen von unserem Wohlstand profitieren können.
Zur Wirtschaft und den Arbeitnehmern im Landkreis nannte der Landkreischef einige statistische Zahlen. So waren im Jahr 2022 immerhin von knapp 100.000 hier lebenden Menschen 48.200 Personen aus dem Landkreis erwerbstätig. Davon waren 38 % tätig im produzierenden Gewerbe, 59 % im Bereich der Dienstleistungen und etwa 3 % im Bereich Land- und Forstwirtschaft.
Obwohl der Landkreis mit einem gesunden Branchenmix wirtschaftlich bestens aufgestellt ist und die Arbeitslosenzahl bundesweit auf niedrigstem Niveau liegt, gibt es dennoch Grund zur Sorge. Die wirtschaftliche Lage ist derzeit aus mehreren Gründen angespannt und das wirkt sich auf die Firmen und auch auf die Mitarbeiter, beispielsweise durch Kurzarbeit, aus. „Auch der Landkreis Dillingen selbst muss sich“, so Müller weiter, „wie auch viele Betriebe der freien Wirtschaft derzeit schwierigen Rahmenbedingungen stellen“.
Hinsichtlich des am vergangenen Freitag beschlossenen Kreishaushaltes und trotz der damit verbundenen eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten betonte Landrat Müller die positiven Aspekte: „Mit einer zukunftsorientierten Konsolidierung werden wir Zukunft gestalten und bauen“, so Müller. Beispielhaft verwies er darauf, dass der Landkreis trotz knapper Kassen die Planungen für wichtige Projekte im Bildungsbereich voranbringen wolle.
Landrat Markus Müller dankte den Vertretern der Arbeitnehmerschaft namens des Landkreises und ganz persönlich, dass diese das ganze Jahr über in unterschiedlichen Tätigkeits- und Entscheidungsfeldern für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sorgten. Passend zu dem vor dem Amt aufgestellten Maibaum sorgten die Zusamtaler Musikanten für eine passende musikalische Umrahmung der Veranstaltung.
Der Kreisvorsitzende des DGB, Werner Hafner, ging in seinem Grußwort auf die Herausforderungen in der heutigen Arbeitswelt mit einer fortschreitenden Digitalisierung sowie im Zusammenhang mit dem Klimawandel ein. Er forderte die Politik in Bund und Land auf, sich für eine bestmögliche Tarifgebundenheit der Unternehmen stark zu machen, weil dies eine wesentliche Voraussetzung für die Absicherung von Arbeitnehmern und vor allem einen leistungsgerechten Lohn sei.
(Bildquelle: Peter Hurler/Landratsamt)