Pünktlich zum 50. Geburtstag des Unternehmens nimmt Schutzbekleidungs-Hersteller Franz Mensch das neue Pandemielager in Betrieb. „Ausverkaufte Masken und verzweifelte Anrufe aus Arztpraxen darf
es so nie wieder geben“, erklären die Geschäftsführer Axel und Achim Theiler. Corona ist noch da und die globalen Lieferketten für Schutzkleidung sind immer noch chaotisch. „Liefersicherheit hat oberste Priorität und es wäre fast fahrlässig, sich nicht vorzubereiten. Schutzkleidung ist essenziell“, so die Brüder weiter. Mit einer Fläche von rund 3.100 m 2 ist es das größte private
Pandemielager in Deutschland.
Rollierende Lagerstrategie sichert eiserne Reserve
Die Befüllung des Pandemielagers hat begonnen. Zwei Schmalgangstapler mit einer Hubhöhe von 18 Metern lagern die ersten Paletten ein – automatisch und über eine Software gesteuert kommen die Paletten an den richtigen Lagerort. Die insgesamt 20.000 Paletten-Stellplätze der neuen Halle werden krisenrelevante Produkte wie Masken und Handschuhe bereithalten. Unter anderem wird dort eine Notfallreserve von ca. 20 bis 30 Millionen Mundschutzmasken bereitgehalten. Die Lagerkapazität entspricht rund 300 LKW-Zügen. Um das Hauptlager zu entlasten, werden auch Hygieneartikel wie Toilettenpapier eingelagert. Ein rollierendes System sorgt dafür, dass die Ware regelmäßig abverkauft und kontinuierlich mit neuer Ware nachgefüllt wird. Schließlich haben auch Masken ein Mindesthaltbarkeitsdatum. „Hier staubt nichts ein oder muss wegen eines Ablaufdatums entsorgt werden. Der stetige Austausch der Produkte ist effizient und stellt sicher, dass die Ware im Ernstfall sofort einsatzbereit ist“, erläutert Axel Theiler weiter.
Zukunftsweisend: Nachhaltig und wirtschaftlich gebaut
Genauso wie das Verwaltungsgebäude und das Hauptlager ist auch das neue Pandemielager nachhaltig gebaut. Die bestehende Photovoltaikanlage wurde flächenmäßig fast verdoppelt und hat insgesamt mit rund 3.400 qm die Größe eines halben Fußballfeldes erreicht. Um so energieneutral und autark wie möglich zu sein, produzieren die rund 1.700 Solarmodule sogar deutlich mehr Energie als die
gesamte Firma Mensch jährlich verbraucht. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über eine Grundwasserheizung, die mit einer elektrischen Grundwasserpumpe betrieben wird. Als Versickerungsflächen für Regenwasser dienen weite Teile des Außengeländes. „Die Erweiterung der Logistik wurde bereits vor fünf Jahren, als wir nach Buchloe gezogen sind, mit eingeplant. Daher ist das gesamte Außengelände
mit Teich umweltschonend angelegt und auch die Regenversickerung mitberücksichtigt“, erklären die Geschäftsführer. Zusätzlich entstehen aktuell 20 neue E-Tankstellen auf dem Firmenparkplatz, um Mitarbeitern grünen Strom zur Verfügung zu stellen.
Versorgungssicherheit für mehrere Monate
„Zuverlässig liefern zu können, steht an erster Stelle. Liefersicherheit geht vor dem Preis“, so Axel Theiler. Falls wie jetzt gerade ein Lockdown in China herrscht, kann Franz Mensch mit den Vorräten des Pandemielagers mehrere Monate überbrücken. Ziel ist es dabei, ohne teure Zwischenkäufe oder Luftfrachten, die Versorgung mit Schutzkleidung sicherzustellen. Der Ukraine-Krieg verschärft die weltweiten Lieferketten-Probleme zusätzlich, weil Bahnfrachten sowie Luftfrachten aus Asien über Russland und die Ukraine wegfallen. Folglich verlagern sich Frachten auf den
ohnehin schon überlasteten Seeweg. Auch Teilfertigwaren oder Rohstoffe aus Russland und der Ukraine sind aktuell nicht zu bekommen. Die Preise für Strom, Gas und Rohöl steigen weltweit an, was auch in den Produktionen in Asien zu spüren ist. Die Raten steigen so massiv, dass sich die Produktionskosten wöchentlich ändern und mit „Wochenpreisen“ gearbeitet wird. Diese gesamte Entwicklung wirkt sich auf die Preise und Verfügbarkeiten von Schutzkleidung, Einmalhandschuhen und Masken aus. Grund genug für Franz Mensch, ein Pandemielager aufzubauen, das eine Versorgung sicherstellt und mehr Unabhängigkeit bietet.
Die Franz Mensch GmbH gehört zu den europaweit führenden Herstellern von Produkten für Hygiene, Reinigung und Verpackung. Das inhabergeführte Familienunternehmen beschäftigt am Standort in Buchloe rund 180 Mitarbeiter und ist seit 50 Jahren Ansprechpartner, wenn es um Einweg- und Hygieneartikel sowie um Schutzbekleidung, Sicherheit, Gesundheit und Prävention geht. Seit Beginn der Corona-Pandemie versorgt Franz Mensch gezielt den Medizinsektor mit Masken, Mundschutz und Einwegbekleidung.