Rettungshundestaffel des Malteser-Hilfsdienstes Augsburg nimmt Trainingsbetrieb im Bobinger Stadtwald auf
Die Rettungshundestaffel des Malteser Hilfsdienstes besteht seit September 2019 als Einsatzdienst in Augsburg und umfasst derzeit 15 aktive Mitglieder mit 17 Rettungshunden. Das Kerneinsatzgebiet fällt in den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord. Unterstützt werden im Einsatzfall aber auch die Dienststellen umliegender Polizeipräsidien.
Rettungshunde kommen immer dann zum Einsatz, wenn es um die Suche nach vermissten Personen im Wald oder unübersichtlichem Gelände beziehungsweise in Gebäuden oder Erdmassen nach Erdbeben, Gasexplosionen, Erdrutschen, oder Ähnlichem geht. Zuletzt war die Rettungshundestaffel der Malteser zusammen mit den Augsburger Rettungshundestaffeln von BRK und DLRG sowie JUH Schwabmünchen und Kleinkötz im September vergangenen Jahres bei einer Vermisstensuche im Bobinger Singoldpark und den Wertachauen beteiligt. Ein Rettungshunde-Team besteht aus einem Hund und seinem Hundeführer.
An beide werden bereits im Rahmen der Ausbildung sehr hohe Anforderungen hinsichtlich
der psychischen und physischen Belastbarkeit gestellt, was im Einsatzgeschehen von höchster Relevanz ist. Für den Hund ist die unbedingte Verträglichkeit gegenüber seinen Artgenossen und die absolute Unbefangenheit gegenüber Menschen ein Muss. Aus diesem Grund findet zu Beginn der Ausbildung eine Wesensprüfung des Hundes statt. Beim Menschen steht absolute Teamfähigkeit, körperliche Fitness, zeitliches Engagement, Lernbereitschaft und psychische Belastbarkeit im Vordergrund. Da dies nur schwer getestet werden kann, durchläuft der künftige Hundeführer eine „Anwärterphase“, in der er sich – voll integriert in den Alltag der Rettungshundestaffel – klar werden kann, ob diese Art der ehrenamtlichen Tätigkeit tatsächlich seinen Neigungen entspricht. Die Ausbildung für Mensch und Tier dauert ca. zwei Jahre. Das Training findet zweimal in der Woche unter realistischen Bedingungen statt, egal ob es regnet, schneit, hagelt, bei Tag oder Nacht. Die Lebensretter auf vier Pfoten und ihre Besitzer sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit.
Abschluss der Ausbildung ist eine bestandene Rettungshundeprüfung (GemPPO). Um einsatzfähig zu bleiben, müssen Mensch und Tier genauso intensiv weiter trainieren wie vor der Prüfung, denn diese muss nach der Grundausbildung im Zweijahresrhythmus erneut abgelegt werden. Für die Ausbildung geeignet sind mittelgroße Hunde, die belastbar, mutig und freundlich gegenüber Menschen sind und über einen ausgeprägten Spiel- oder Futtertrieb verfügen. Denn trotz allem Spaß während der Trainings- und Ausbildungsphase geht es darum, Menschenleben zu retten – eine verantwortungsvolle Aufgabe, die keinen Spielraum für Fehler zulässt.
Die Stadt Bobingen stellt der Rettungshundestaffel des Malteser-Hilfsdienstes Augsburg seit Beginn diesen Jahres in regelmäßigen Abständen Waldflächen zwischen Bobingen und Straßberg zur Verfügung. „Wir sind für die neuen Übungsgebiete sehr dankbar, liegen sie
doch in einem erreichbaren Radius. Teilweise müssen unsere Ehrenamtlichen fast 100
Kilometer fahren, um in geeignete Übungsgebiete zu kommen. Besonders die unebene
Geländeform und der vielfältige Bewuchs des Bobinger Stadtwalds bieten ideale
Trainingsbedingungen für unsere Tiere, was in einem Einsatzfall letztendlich den Vermissten zu Gute kommt“, so Staffelleiter Manuel Heckmann.
Bildunterschrift: v.l.n.r.: Manuel Heckmann (Staffelleiter), Susanne Kragler (Stellv. Staffelleiterin), Sandra Gotin (Erste Ausbildungsleiterin), Marco Haase (Zweiter Ausbildungsleiter) und das Team der ehrenamtlichen Einsatzkräfte bei ihrem ersten Training im Bobinger Stadtwald